Buchtipp der Woche (1)

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Hanna Johansen: Ich bin hier bloß die Katze. Deutscher Tachenbuch Verlag (dtv, Reihe Hanser); 5,95 Euro.

Welch eine Untertreibung ist der Titel! Bloß die Katze – wo doch allgemein bekannt ist, dass Hunde zwar Herrchen und Frauchen, Stubentiger jedoch schlichtweg Personal haben. Apropos Hunde – über deren Verhältnis zu Katzen erfährt man in diesem Büchlein eine ganze Menge. Denn jene Katzendame, die ihre Betrachtungen über den Alltag ausbreitet, stört sich schon am Geruch des Hundes, mit dem sie – außer mit den Zweibeinern – ihr Heim teilt. Ach ja, in puncto Reinlichkeit sind die beiden Vierbeiner auch wie die sprichwörtlichen Hund und Katze. Kurzerhand gibt die Katze dem Hund zur Körperpflege ein paar Nachhilfestunden, aber von Erfolg gekrönt ist das Unterfangen nicht.

Auch sonst gibt es so einiges, womit sich die Katze arrangieren muss, ohne das wirklich zu wollen: Schneematsch zum Beispiel – gehört so was wirklich zur Weihnachtszeit? Oder das Singen von Liedern, wenn man sich über etwas freut – grauslich.

Hanna Johansen erweist sich in diesem Buch als ausgewiesene Kennerin von Zwei- und Vierbeinern. Ihre heiteren Betrachtungen haben philosophischen Charakter, ohne übertriebenen Ernst auszustrahlen. Eine gewisse Arroganz mag man der philosophierenden Katzendame (denn das Buch ist natürlich in Ich-Form geschrieben) nicht absprechen, ohne dass dies auf Kosten der Sympathie geht. Denn obwohl sie bloß die Katze ist, stellt sie fest: Ich liebe meine Familie, und wer liebt, braucht nicht alles zu verstehen, was sie reden.

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