Autojahr 2010: Importeure (1)

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Geahnt hatte es man schon: Der Begriff Abwrackprämie ist zum Wort des Jahres 2009 gewählt worden. Beeinflusste doch die Umweltprämie – so die korrekte Bezeichnung – nicht unwesentlich das automobile Jahr und sorgte nach einigen organisatorischen Schwierigkeiten für einen richtigen Boom beim Neuwagenverkauf. Hier konnten die Importeure profitieren, die günstige Neufahrzeuge im Angebot hatten. Doch wie geht es weiter? Seitens des Verbands VDIK rechnet man mit einem Rückgang von rund 25 Prozent, das heißt statt rund 3,8 Millionen verkauften Pkw werden es wohl nur 2,8 bis 2,9 Millionen sein. Damit unterscheiden sich die Annahmen nur unwesentlich von denen des VDA. Die Vertretung der deutschen Hersteller prognostiziert ein Verkaufsvolumen von 2,75 bis 2,9 Millionen Pkw.

Fiat hat fleißig in neue Motoren investiert. Den Anfang macht der Punto Evo mit dem in zwei Leistungsstufen angebotenen 1,4-Liter Benziner mit der elektrohydraulischen Ventilsteuerung Multi Air. Zum Sommer hin geben die Italiener richtig Gas und bringen die flotten Abarth-Versionen für den Punto und das 500 Cabrio. Nicht ganz so rasant ist dagegen der Cinquecento mit dem neuen SGE genannten 0.9-Liter Motörchen mit 85 PS. Die schöne Schwester Alfa Romeo wird 100 Jahre alt. Als Geburtstagsgeschenk startet der 147 Nachfolger. Das Fahrzeug hört auf den hübschen Namen Giulietta. Der Julia gelingt es hoffentlich, wieder mehr Käufer von den Qualitäten der Traditionsmarke zu überzeugen. Gegen Ende des Jahres sorgt der kleine Mito Roadster für gute Laune.

Klein, fein und spaßig: So könnte das Motto der Franzosen lauten. Citroën startet das Jahr mit dem neuen C3. Im Frühjahr folgt die edlere Version DS. Eine solche wird auch für den kompakten C4 angeboten, der im Winter in zweiter Generation über die Straßen rollt. Eine Start-Stopp-Automatik für den C3 ist ab Sommer erhältlich und reduziert den Verbrauch. Unter Strom steht im vierten Quartal der C-Zero. Der Stromer fährt wie sein Peugeot Kollege i-On rein elektrisch. Die Reichweite soll bis zu 130 Kilometer betragen. Ähnlichkeiten mit dem Mitsubishi i-Miev sind nicht zufällig, die Fahrzeuge sind in französisch-japanischer Zusammenarbeit entwickelt worden. Peugeot setzt auf Freude beim Fahren und bringt den RCZ. Das Sportcoupé basiert auf dem 308 und will gegen einen Audi TT oder VW Scirocco antreten. Zweimal Dach auf bei Renault: Sowohl der Mégane als auch der Twingo zeigen sich in 2010 oben ohne mit versenkbarem Stahldach. Außerdem stellen die Franzosen das Stufenheck des Mégane – genannt Fluence – in die Schauräume der Händler. Das Modell mit dem großen Kofferraum dürfte aber in anderen Ländern höhere Verkaufszahlen erzielen als in Deutschland, wo diese Karosserievariante als ziemlich unsexy gilt. Gar nicht mehr unsexy sind die Billigangebote von Dacia. Der Allradler Duster erweitert im Sommer das Angebot an günstigen Fahrzeugen. Renaults Konzernschwester Nissan denkt eckig und bringt endlich den Cube auf deutsche Straßen. In seiner Heimat Japan ist der Mini-Van schon lange ein Hingucker, die zweite Generation setzt nun zu einer weltweiten Charmeoffensive an. Das Thema Charme war ja bisher hauptsächlich vom kleinen Frauenliebling Micra belegt. Der Neue, der zum Jahresende sein Debüt gibt, soll aber deutlich erwachsener wirken und damit auch die Männer zum Kaufen animieren. Apropos Spielkinder: Die können sich im Sommer auf den 370 Z Roadster und einen kompakten SUV freuen.

Mit der Neuauflage des Offroaders Land Cruiser eröffnet Toyota seinen Produktreigen. Der neue RAV4 ist zwar nicht in allen Wüsten der Welt daheim wie das große Geländeurgestein, aber dafür sehr beliebt im Großstadtdschungel. Daneben spendieren die Japaner Auris, Verso und Avensis jeweils ein Facelift. Außerdem ist der Auris ab dem Spätsommer auch als Hybrid erhältlich. Die noble Tochter Lexus beginnt mit der Auslieferung des Sportwagens LFA. Die Modelle LS 600h und GS 450h werden modifiziert.

Text: Elfriede Munsch

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