Ford: Verbesserte „Altersanzüge“ für künftige Fahrzeugentwicklung

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Für seine Entwicklungsarbeit im Bereich Ergonomie verwendet Ford künftig Altersanzüge der zweiten Generation. Die so genannten Third Age Suits kommen bei Ford seit 1994 zum Einsatz.Hintergrund: Durch Anlegen dieses Anzugs können sich die meist jüngeren Ingenieure in den Zustand von älteren, in der Mobilität eingeschränkten Menschen hineinversetzen. Das bedeutet, dass mit Hilfe des Anzugs Gelenke versteift sowie die Beweglichkeit im Nacken- und Hüftbereich erschwert werden. Im Fußbereich simulieren spezielle Orthesen, die normalerweise nach Unfällen oder Operationen in der Orthopädie verwendet werden, eine Fußheberschwäche.

Mittels spezieller Handschuhe wird der mit zunehmendem Alter eingeschränkte Tastsinn simuliert. Gründe hierfür können in einer Erkrankung des Nervensystems liegen, deren Ursache häufig mit einer Zuckerkrankheit in Zusammenhang steht. Darüber hinaus kommt es auch im Bereich der Hände zu einem spürbaren, altersbedingten Kraftverlust, der ebenfalls durch die Handschuhe vorgetäuscht wird.

Das eingeschränkte Sehvermögen kann mit Hilfe von insgesamt 22 Brillen demonstriert werden, die dem Träger die unterschiedlichsten Augenerkrankungen, darunter die klassischen Beschwerden wie Alterssichtigkeit, Starerkrankungen oder die altersbedingte Makuladegeneration (Sehverlust am Punkt des schärfsten Sehens) im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen führen. Einer internen Untersuchung zufolge ist gerade die Sicht für Menschen im dritten Lebensabschnitt von großer Bedeutung.Der je nach eingesetzten Orthesen zwischen 5,3 und 6,9 Kilogramm schwere Anzug berücksichtigt neueste Erkenntnisse aus der Altersforschung (Gerontologie). Er ist über einen weiten Altersbereich (60 bis 85 Jahre) skalierbar und wurde in Zusammenarbeit mit dem Meyer-Hentschel Institut Saarbrücken, einem der Pioniere auf dem Gebiet des Seniorenmarketings, und der Universitätsaugenklinik Düsseldorf entwickelt.

Die beiden Altersanzüge werden im Ford Forschungszentrum Aachen sowie in der Produktentwicklung in Köln-Merkenich eingesetzt.

Für die Zukunft ist außerdem die Produktion weiterer Anzüge geplant, die für den Einsatz in der Forschung und der Produktentwicklung der Ford Motor Company in Nordamerika vorgesehen sind.

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