Mercedes: F-CELL-Roadster auf den Spuren von Bertha Benz

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Der von den Auszubildenden im Mercedes-Benz Werk Sindelfingen gebaute F-CELL Roadster hat einen Abschnitt der historischen Bertha Benz Route absolviert. Vom Startpunkt in Mannheim fuhr das Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb über Ladenburg und Heidelberg. Symbolischer Zieleinlauf war die Stadtapotheke Wiesloch, wo Bertha Benz auf der ersten Fernfahrt der Automobilgeschichte 1888 einen Tankstopp einlegte.

Diese Fahrt des F-CELL Roadster steht sinnbildlich für den derzeitigen Wandel im Automobilbau, so Dr. Thomas Weber, Mitglied des Vorstands der Daimler AG, verantwortlich für Konzernforschung und Mercedes-Benz Cars Entwicklung. Damals konnte Bertha Benz das notwendige Benzin noch nicht an der Tankstelle kaufen. Für eine emissionsfreie Mobilität sind wir ebenso auf eine flächendeckende Versorgung mit den Treibstoffen der Zukunft angewiesen – Strom und Wasserstoff.

Rund ein Jahr lang arbeiteten insgesamt mehr als 150 Auszubildende und Dual Studierende an der Konzeption, Entwicklung, Montage und Fertigstellung des F-CELL Roadster. In Anlehnung an den Benz-Patent Motorwagen von 1886 ist das Fahrzeug mit großen Speichenrädern ausgestattet. Darüber hinaus finden sich am F-CELL Roadster Stilelemente aus den unterschiedlichsten Fahrzeugepochen. Dazu gehören die Carbonsitzschalen mit handgenähtem Lederbezug ebenso wie die markante, nach dem Vorbild der Formel-1 Boliden gestaltete Frontpartie aus Glasfaser.

Gesteuert wird das Fahrzeug mittels Drive-by-wire Technologie, das herkömmliche Lenkrad wird dabei durch einen Joystick ersetzt. Für den Antrieb sorgt das emissionsfreie Brennstoffzellensystem im Heck. Mit einer Leistung von 1,2 kW erreicht der F-CELL Roadster eine Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h und ermöglicht eine Reichweite von bis zu 350 km.

Im August 1888 fährt Bertha Benz mit dem von ihrem Mann Carl Benz konstruierten Patent-Motorwagen zusammen mit ihren beiden Söhnen von Mannheim nach Pforzheim. Wenige Tage später geht es zurück nach Mannheim. Sorge bereitet hauptsächlich der Vorrat an Ligroin, wie das Benzin seinerzeit heißt, denn die im Vergaser mitgeführten 4,5 Liter – einen Tank gibt es noch nicht – gehen bedenklich zur Neige. Ligroin gibt es damals in Apotheken. In Wiesloch kann die Stadt-Apotheke helfen, die übrigens noch heute existiert und darauf hinweist, erste Tankstelle der Welt gewesen zu sein.

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