Produktnaher Motorsport

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Auf dem an diesem Wochenende zu Ende gehenden 79. Internationalen Automobil Salon in Genf standen erstmals seit vielen Jahren nur noch bei zwei Herstellern die Boliden der Königsklasse des Rennsports im Mittelpunkt. Inzwischen setzt die Mehrheit auf ein Engagement nahe am Serien-Produkt.

Die Darstellung, was mit einem Serienfahrzeug möglich ist, das von Ingenieuren und Technikern ans absolute Limit gebracht wird, steht dabei im Mittelpunkt. Rein äußerlich kann man die Verwandtschaft mit dem Citroën C4, dem Ford Focus, einem Seat Leon oder Porsche 911 locker erkennen. Und genau dies ist der Zweck der Marketingstrategen in den Unternehmen. Die Identifizierung mit dem Produkt einerseits und die Darstellung des Potenzials andererseits. Kurz gesagt: Was ist möglich, wenn man die Technik auf die Spitze treibt und einem erfahrenen Piloten in die Hand gibt?

Seat ist dies in der vergangenen Saison optimal gelungen. Mit dem bekannten Leon und Yvan Muller am Steuer düpierte man den Rest des Feldes in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft.

Citroën hat seit Jahren einen der begnadesten Piloten in den eigenen Reihen: Sébastien Loeb, der am nächsten Wochenende seinen 50. Sieg in der Rallye Weltmeisterschaft einfahren kann. Ford, der stärkste Herausforderer war in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Piloten ganz nah dran. Letztendlich hatte aber der nervenstarke Elsässer mit dem C4 noch immer das bessere Ende für sich, auch wenn die Focus-Treiber ihn massiv unter Druck setzten.

Auch bei Renault gibt es seit vielen Jahren ein ausgeprägtes Kundensport-Programm. Den Clio gibt es dafür in unterschiedlichen Versionen – je nach geplantem Einsatz bei Rallies oder auf reinen Rennstrecken. Für letztere ist auch die sportlichste Version des Megane gedacht.

Bei Porsche setzt man seit Jahren auf selbst organisierte Rennserien mit dem 911er und auf Kunden, die mit speziellen Versionen beispielsweise bei den bekannten Langstreckenrennen, wie den 24 Stunden von Le Mans, in Spa oder auf dem Nürburgring ausgesprochen erfolgreich antreten. Dies hält den einen oder anderen Motorsportler trotzdem nicht davon ab, wie vor vielen Jahren das Werk selbst, den legendären Sportwagen bei Veranstaltungen abseits befestigter Straßen einzusetzen.

Allen gemeinsam ist aber, dass sie unter der Haube entsprechend dem vorgesehenen Einsatzgebiet – Rundstrecke oder Rallye modifiziert sind. Und, die mit High-Tech aufgerüsteten Boliden haben rein äußerlich noch immer einen hohen Verwandtschaftsgrad.

Text und Fotos: Bernhard Schoke

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