Zum Jahreswechsel hat Toyota den Yaris gründlich überarbeitet. Der hierzulande als Konkurrent von VW Polo und Opel Corsa etablierte Kleinwagen wurde durch die Anwendung des neuen Optimal Drive-Prinzips zum Teil deutlich sparsamer. Keine Variante emittiert mehr als 120 Gramm CO2 je Kilometer. Damit halten die Japaner in dieser Baureihe bereits alle diesbezüglichen Forderungen der EU ein.
Unter Optimal Drive summiert Toyota ein Bündel Maßnahmen, ähnlich wie es die deutschen Hersteller bei ihren effizienzsteigernden Paketen vorgemacht haben. Statt allerdings aerodynamischen Feinschliff und länger übersetzte Gänge zur Verbrauchsreduzierung zu nutzen, setzte Toyota an den Motoren und deren Arbeitsumfeld an. So wurde der Basismotor des Yaris, das bekannte 1,0-Liter-Aggregat mit Dreizylindern und einer Leistung von 51 kW/ 69 PS um zwölf Gramm sparsamer. Der Yaris braucht mit diesem Motor nur mehr 4,9 Liter je 100 Kilometer. Ursächlich dafür ist unter anderem ein optimiertes Kühlsystem, das den Motor mit Hilfe der Abgasrückführung schneller auf Betriebstemperatur bringt. Zudem wurden die Reibungsverluste minimiert und zwischen den Gangwechseln stoppt nun eine neue Schubabschaltung blitzschnell für Sekundenbruchteile die Verbrennung.
Ganz neu im Motorenangebot des Yaris ist der 1,33-Liter-Vierzylinder. Dieses Triebwerk wurde komplett auf möglichst hohe Effizienz ausgelegt. Der kleine Hubraum genügt für eine Spitzenleistung von 74 kW/101 PS. Zudem liegt das maximale Drehmoment von 132 Newtonmetern bereits ab 3.800 Touren an. Das sind zwar keine Werte, die Dieselfahrer beeindrucken, im Segment der benzingetriebenen Kleinwagen liegen sie jedoch außerordentlich gut. Mit diesem Motor verbraucht der Yaris im Schnitt 5,1 Liter und emittiert 120 g/km CO2. Der Fortschritt wird beim Vergleich mit dem Vorgänger offensichtlich. Der abgelöste 1,3 Liter-Motor leistete maximal 64 kW/ 87 PS und verbraucht glatte sechs Liter (141 g/km). Um diese Effizienzsteigerung zu erreichen setzt Toyota auf eine variable Ventilsteuerung sowohl auf der Einlass- wie auf der Auslass-Seite. Zudem ist das extrem kompakte Triebwerk besonders reibungsoptimiert. Auch hier setzt Toyota das modifizierte Kühlsystem zur schnelleren Erreichen der Betriebstemperatur ein. Komplettiert wird die sparsame Technologie durch die Einführung eines neuen Start-Stopp-Systems. Kuppelt man beim Halten und bei Geschwindigkeiten unter sieben km/h aus, und lässt die Kupplung los, schaltet sich automatisch der Motor ab. Beim Treten der Kupplung springt er sofort wieder an. Damit dies ohne Zeitverlust und lästiges Ruckeln geht, setzt Toyota eine Art Freilauf im Schwungrad ein, so muss das Zahnrad des Anlassers nicht bei jedem Start neu Einrasten.
Das System berücksichtigt Faktoren wie die Außentemperatur, den Energiebedarf von Heizung oder Klimaanlage und natürlich den Wärmezustand des Motors. Bei ersten Probefahrten im städtischen Verkehrsgewühl schaltete der Motor schnell ab und an, wenn sich denn der Fahrer auf das Ein- und Auskuppeln konzentriert. Als dritte Motorvariante bietet Toyota den bekannten, aber ebenfalls im Detail verbesserten 1.4 D4-D Diesel mit 66 kW/ 90 PS an. In seinem Fall helfen neue Piezo-Einspritzdüsen zur Erhöhung des Drehmoments auf 202 Nm und eine Verbrauchsverbesserung um 0,3 Liter auf 4,2 Liter Diesel. Das entspricht 110 g/km CO2.
Die Preise hat Toyota im Prinzip nicht geändert. Der Basis Yaris kostet ab 11.675 Euro. Der 1.33 startet bei 14.330 Euro und der Diesel bei 16.130 Euro. Bei den kleinen Benzinern gehört in der Basis allerdings VSC, die Toyota-Version des ESP-Systems nicht an Bord. Es ist allerdings für 520 Euro erhältlich. Dafür gibt es serienmäßig unter anderem einen Knieairbag für den Fahrer. Die Ausstattungsvarianten Cool, Sol und Executive lassen sich durch verschiedene Pakete weiter aufhübschen. Apropos Aufhübschen: Am Design des Yaris haben die Japaner nur sehr Dezente Änderungen vorgenommen. Trotzdem wirkt er jetzt erwachsener und vor allem innen hochwertiger als vorher.
Text: Günter Weigel