Wenn die Energie vom Dach kommt…

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Das Energiekonzept des DHL-Luftfrachtdrehkreuzes Leipzig/Halle reiht sich ein in die ehrgeizigen Ziele des Konzerns Deutsche Post World Net im Umweltschutz. Für das neue Air-Hub wurde bereits in der Planungsphase eine effiziente Energienutzung entwickelt. Ein modernes Blockheizkraftwerk liefert die nötige Energie. Es wird mit Erdgas betrieben und besitzt einen hohen Wirkungsgrad. Insgesamt werden an diesem Standort bis 90 Prozent Energie in Strom umgewandelt. Die effektive Kraft-Wärme-Kopplung des Kraftwerkes ermöglicht die Heizung der Gebäude im Winter und die Kühlung der Lagerräume im Sommer. Ferner liefern über 1.000 Quadratmeter Sonnenkollektoren auf dem Flachdach der Werkstatt zusätzliche Energie. Die dort erzeugten 100.000 Kilowattstunden pro Jahr werden ins öffentliche Stromnetz eingespeist. In Leipzig/Halle lassen sich über 3.000 Tonnen CO2 im Jahr im Vergleich zu herkömmlichen Technologien vermeiden.

In der Niederlassung Brief im sächsischen Zwickau sei der Kraftstoffverbrauch der Dienstwagen bis Ende 2009 um sechs Prozent zu senken. Gleiche Fahrzeugtypen weisen auf vergleichbaren Strecken unterschiedliche Verbrauchswerte, sagt Post-Pressesprecherin Barbara Scheil zu KÜS-Online. In Schulungen werden die Postboten zu ihrer individuellen Fahrweise beraten Die Zwickauer Parkscheibe, die auch bundesweit Furore macht, bewährt sich: Sie ist mit der einen Seite als Parkscheibe zu gebrauchen, auf der Rückseite wird der persönliche Kraftstoffverbrauch ermittelt. Der Pilot läuft noch bis 2009.

In Leipzig und Dresden sind acht bzw. sechs DHL-Boten mit Erdgastransportern unterwegs, um Päckchen und Pakete auszuliefern, in Berlin gar schon 20. Verglichen mit Dieselwagen halten die Iveco-Transporter den strengsten europäischen Abgas-Standard (EEV-Standard) ein und verursachen bis zu 85 Prozent weniger Feinstaub. Getankt werde alle 300 Kilometer an Erdgastankstellen. Der Einsatz von 170 Erdgasfahrzeugen in 20 Städten fand internationale Anerkennung: Unlängst wurde DHL Paket Deutschland bei den European Green Fleet Awards 2008 in Brüssel als Europäischer Fuhrpark des Jahres im privaten Sektor ausgezeichnet.

Ebenfalls in Zwickau werden jährlich 73.000 Kilowattstunden Strom eingespart; die Warmwasserboiler mit Zeitschaltuhren versehen. Jetzt wird das Wasser nur während der Dienstzeiten geheizt: Rund 11.600 Euro werden eingespart. Am diesjährigen konzernweiten Wettbewerb Umweltidee 2008 beteiligten sich mehr als 11.000 Mitarbeiter der Deutschen Post und reichten Ideen ein, wie ihr Arbeitsumfeld umweltgerechter gestaltet werden kann. So werden in den Brief- und Paketzentren in Berlin, Halle, Magdeburg, Dresden, Leipzig und Neubrandenburg nur durch die Optimierung der Heizung weniger Rohstoffe und Strom verbraucht. Allein in Halle entstehen durch Energieeinsparungen rund 19.500 Kilogramm weniger CO2.

Wenn sich Postler auf den Weg zu ihren Kunden machen, folgen sie einer individuell erstellten Route. Diese wird vorab von Spezialisten in den Briefzentren am Computer genau berechnet. Die GeoDatenZentrale greift auf rund 2,5 Millionen Datensätze zu einzelnen Straßenabschnitten zurück. Je nach Zustellbezirk, Sendungsmenge und Routenlänge wird festgelegt, ob die Zusteller ihre Sendungen zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem Auto ausliefern. Das spart Energie, Kosten und Arbeitszeit.

Text: Erwin Halentz, Fotos: Deutsche Post.

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