Buchtipp der Woche

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Werner Bräunig: Rummelplatz
Aufbau Verlag; 12,95 Euro

Werner Bräunig wäre ein Großer in der Literaturszene geworden, da waren sich die Fachleute einig. Der 1934 in Chemnitz geborene Schriftsteller starb jedoch schon mit 42 Jahren in Chemnitz. Bis dahin hatte er jedoch einiges erlebt, in Ost- und Westdeutschland. Ob als Gelegenheitsarbeiter in den Fabriken und Bergwerken des Westens oder im Uranbergbau im Osten – vor dem Literaturstudium hatte Werner Bräunig bereits einiges hinter sich.
Mit diesen Erfahrungen gelingt es ihm auch die Entwurzelung und den katastrophalen Zustand der Menschen nach dem Krieg sehr eindringlich zu schildern. Kriegsheimkehrer, Menschen die ihr Glück suchen, Idealisten, politische und andere, deutsche Bergleute und die Chefs aus der Sowjetunion – in der Wismut AG im Uranbergbau treffen alle möglichen Typen aufeinander. Dieser Mikrokosmos spiegelt den Aufbau Deutschlands nach dem Krieg wieder, schonungslos, idealistisch, mit eisernem Aufbauwillen. Auch der Blick über den Zaun wird beschrieben, da wo das Leben angenehmer ist.
Mit seiner schonungslosen Offenheit hatte es Werner Bräunig nicht leicht mit den Oberen der DDR.
Wir meinen: Lesen, alle. Die, die dabei waren und die, die die Zeit nur aus der Erzählung kennen!

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