Test-Tour: Mazda MX-5 Roadster Coupé Niseko

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Vor fast 20 Jahren schuf Mazda mit dem MX-5 bei uns ein völlig neues Fahrzeugsegment, das sich innerhalb kürzester einen großen Freundeskreis schuf. Ein zweisitziger offener Roadster nach klassischem englischen Vorbild, so etwas suchte man Ende der 80er Jahre auf Deutschlands Straßen vergeblich, weshalb der MX-5 bald ein richtiger Hälseverdreher war. Auch an dem japanischen Importeur ist der Zeitenwandel nicht spurlos vorüber gegangen und deshalb gibt es den kleinen Zweisitzer jetzt nicht nur mit klassischer Stoffmütze, sondern auch als Roadster Coupé mit festem Stahldach. Ein besonders attraktives und gut ausgestattetes Sondermodell ist die Version Niseko, die wir fuhren.

Zunächst das Wichtigste für die so genannten Puristen: Auch mit festem Dach hat der MX-5 nichts von seiner ursprünglichen Faszination als reinrassiger Sportwagen verloren. Auch als Roadster Coupé liegt er mit seinem langen Vorderwagen, dem betont kurzen und knackigen Stummelheck immer noch wie eine Kampfansage an jeden Triumph oder Morgan Plus 4 satt und tief auf der Straße. Das Auto, und das ist ein Kompliment an die Fahrwerkstechniker, ist ein wunderschöner Kurvenräuber, der mit viel Vortrieb mächtig in das Geschlängel hinein schiebt. Am Kurvenausgang braucht er allerdings eine feste Hand hinter dem Volant.

Unser Testwagen war mit einem 126 PS starken 1,8-Liter-Benziner ausgestattet, dessen Leistungsentfaltung für der MX-5 RC, der ja kein Schwergewicht ist, völlig ausreicht. Darüber gibt es noch ein Zweiliter-Aggregat mit 160 PS. Die manuelle Fünfgang-Schaltgetriebe arbeitet präzise mit kurzen Schaltwegen, verzeiht jedoch keine Unregelmäßigkeiten im Umgang mit dem Schaltknüppel bei hohen Drehzahlen. Das Aggregat will bei Laune, sprich im hohen Drehzahlbereich, gehalten werden, um Spaß an sportlicher Fahrweise zu entwickeln. Zum Mitschwimmen im Verkehr taugt die 126-PS-Variante zwar durchaus auch, typisches MX-5-Feeling ist dann aber Fehlanzeige.

Der Striptease des festen Stahldaches ist innerhalb von 12 Sekunden vollzogen, wobei der zweisitzige Asiate eines der wenigen Fahrzeuge dieser Zunft ist, das sowohl geschlossen wie auch offen einen einfach anregenden und appetitlichen Eindruck hinterlässt. Irgendwie versteht man, dass der MX-5 im Guinessbuch der Rekorde als der meisterkaufte Roadster geführt wird. Und das trotz eines Kofferrauminhaltes von gerade einmal 150 Liter.

Die Stärke der Niseko-Ausführung ist jedoch deren umfangreiche Serienausstattung. Laut Mazda kommt dabei ein Kundenvorteil von 5.680 Euro dabei heraus. Bereits der 1.8 Liter RC verfügt über 17 Zöller Leichtmetallfelgen mit 10-Speichen-Design und eine Klimatisierungsautomatik. Daneben gehört auch das sonst aufpreispflichtige Touring-Paket zum Ausstattungsumfang. Dazu gehören zwei zusätzliche Lautsprecher, Einstiegsleisten aus Edelstahl, ein MP3-fähiger CD-Spieler, Lenkradbedienung für das Audio-System, Ablagenetz im Beifahrerfußraum und Stoffverdeck mit beheizbarer Heckscheibe aus Glas. Zudem verfügt er exklusiv über eine dunkelbraune Lederausstattung mit hellblauen Nähten und Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer. Das Roadster-Coupe mit elektrischem Klappdach kostet 23.700 Euro.

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Hersteller

Nach oben scrollen