Fiat ist auf der Nutzfahrzeug IAA in Hannover mit einer besonders interessanten Variante eines kleinen Transporters vertreten. Fiat Professional, wie die Nutzfahrzeugsparte des italienischen Autobauers heißt, hat den Fiorino Electric mit an die Leine gebracht. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Projektes Doblo Electric. Noch Ende dieses Jahres kommt das Modell mit einem Dreiphasen-Asynchronantrieb mit einer Leistung von 60 PS zu den Händlern. Seine Höchstgeschwindigkeit soll bei über 100 km/h liegen.
Die alternativen Antriebe nehmen bei Fiat in diesem Jahr auf der IAA einen besonders breiten Raum ein. Sowohl der Ducato wie auch der Fiorino haben einen Natural-Power-Antrieb (Erdgas) bekommen. Der Ducato Natural Power kann bei einer Höchstgeschwindigkeit von 153 km/h auf eine Leistung von 136 PS zurückgreifen. Der Ducato bietet insgesamt 11,5 Kubikmeter Raum für seine Ladung. Der Fiorino Natural Power hat eine Leistung von 65 PS. Der Prototyp des Fiorino bietet ebenso wie die Benzin- und Dieselvarianten einen Laderaum von 2.500 Litern. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150 km/h.
Mit Renault ist ein weiterer Importeur in Hannover vertreten, der bei den kleineren Transporter-Modellreihen immer schon stark vertreten war. Für den Kangoo Rapid präsentieren die Franzosen in diesem Jahr einen neuen Motor. Der 1.5 dCi mit serienmäßigem Rußpartikelfilter leistet 90 PS. Er entwickelt ein Drehmoment von 200 Newtonmetern bei 1.750 Umdrehungen in der Minute und benötigt im Schnitt nach EU-Norm 5,3 Liter Diesel pro 100 Kilometer. Für den Kangoo Rapid und den seit Juli 2008 erhältlichen Kangoo Rapid Compact steht außerdem eine neue praktische Leiterklappe mit kombinierter Klapp- und Schiebefunktion zur Verfügung. Ein Ausschnitt von 46 Zentimetern Länge und einem Meter Breite soll den Transport besonders unhandlicher Ladung etwas erleichtern.
Die Continental AG stellt in Hannover ihr durch die Übernahme von VDO Siemens im vergangenen Jahr stark erweitertes Produktangebot vor. Zu den Messeneuheiten gehören neue Einspritzsysteme für sauberere Abgaswerte, ein Assistenzsystem zur Vermeidung des toten Winkels bei schweren Lkw und neue rollwiderstandsoptimierte Reifen. Das von Continental entwickelte Gerät zur Erfassung des toten Winkels ist radargestützt. Es überwacht den Raum rechts neben und hinter dem Lastwagen und ist in der Lage, stehende von beweglichen Hindernissen zu unterscheiden. Die Warnung über einen Gegenstand, der sich im toten Winkel befindet, erfolgt durch ein Warnsignal am Außenspiegel oder eine Leuchte im Armaturenbrett. Auch haptische Lösungen, wie ein vibrierendes Lenkrad, sind denkbar. Das System soll noch in diesem Jahr in einem neuen Modell von Volvo in Serie gehen. Das Gerät wird auf der rechten Seite in Höhe des Führerhauses in einem Gehäuse installiert.
Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Bernhard Schoke