Erste Erfahrungen: Seat Ibiza Sportcoupé 2008

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Ein wenig verwundert reibt man sich schon die Augen: Kaum zwei Monate nach der Vorstellung des neuen Seat Ibiza schieben die Spanier Anfang September die dreitürige Variante ihres kleinen Flitzers nach. Nicht dass der Fünftürer sich nicht verkaufen würde. Allein in den ersten sechs Wochen nach seinem Debüt konnte Seat europaweit mehr als 48.000 Kundenbestellungen registrieren. Balsam für diese angeschlagene Automobilseele. Der SC wie Sport Coupé genannte Dreitürer soll den Erfolg noch toppen. Verkauft sich diese Version doch in vielen Ländern deutlich besser als der Fünftürer. Allein in Deutschland entscheiden sich rund 70 Prozent der Käufer für den SC.

Bei Sport Coupé denkt der ein oder andere vielleicht an quietschende Reifen und gute Beschleunigungswerten. Weit gefehlt! Das Motorenangebot gibt sich wie schon zuvor brav bürgerlich. Jeweils drei Benziner und Diesel stehen zur Auswahl. Es sind alte Bekannte aus dem VW-Konzernregalen. Bei den Ottomotoren reicht das Leistungsspektrum von 51 kW/70 PS bis zu 77 kW/105 PS, die Selbstzünder beginnen bei dem 1,4 Liter TDI mit 59 kW/80 PS. Schlusspunkt setzt der 1,9 Liter TDI mit 77 kW/105 PS. Die meisten Käufer entscheiden sich wohl für das mittlere Benzinaggregat. Der 1,4-Liter-Vierzylinder leistet 63 kW/85 PS. Das reicht, um den Ibiza, wenn schon nicht sportlich, doch zumindest flott zu bewegen. (Spitze: 177 km/h) Der Durchschnittsverbrauch mit 6,2 Litern (CO2-Ausstoß: 149 g/km) ist allerdings nicht überragend. Hier merkt man, dass die angebotenen Motoren nicht die neuesten aus dem Konzern sind. Immerhin bieten die Spanier Anfang 2009 den 105-PS-Benziner optional mit dem siebenstufigen DSG-Getriebe an. Alle anderen Varianten werden weiterhin von Hand geschaltet.

Das S wie sportlich bringt der kleine Spanier dagegen mit seiner schnittigen Karosserie geschickt auf die Straße. Wie die fünftürige Variante haben die Designer auch hier nicht mit Kanten und Sicken gespart und die Front im genannten Arrow oder Pfeil-Design gestaltet. An der B-Säule hören dann die Gemeinsamkeiten der zwei Kleinen auf. Die großen Türen, eine abfallende Dachlinie und ein eigenständiges Heck machen den Unterschied. Der SC ist mit 4,03 m knapp zwei Zentimeter kürzer als der Fünftürer und auch etwas flacher.

Das merken die Passagiere. Diese müssen hier ihre Köpfe beugen, sofern sie hinten Platz nehmen wollen. Der Einstieg dorthin gelingt trotz der mit gleitenden vorderen Sitze naturgemäß nicht so einfach. Allerdings fahren die Käufer des SC vermutlich meistens alleine umher und nutzen die Rückbank eher als Taschenablage. Das Kofferraumvolumen schrumpfte aufgrund der schickeren Form. Mit nun 284 Litern, ein minus von acht Litern, kann sich das Gepäckteil aber immer noch in der Kleinwagenliga sehen lassen. Die Innenausstattung machte bei ersten Testfahrten einen guten Eindruck. Keine Designexperimente erschrecken das Auge des Betrachters: ein konventionell gestaltetes Innenleben. Allerdings bieten die Spanier hier die Möglichkeit, das Interieur nach eigenem Geschmack und Mut farblich zu gestalten. Beispielsweise können ganz Trendige zu schwarzen Armaturenbrett und Bedieneinheiten knall-orange-farbene Applikationen an Türgriffen oder beim Sitzpolster wählen. Hauptsache es gefällt und der Wiederverkaufspreis leidet nicht.

Apropos Preis: Ab 11.490 Euro steht der Dreitürer beim Händler. Er kostet daher 1.000 Euro weniger als die fünftürige Variante. Die Grundausstattung ist recht ordentlich, außer einer Klimaanlage fehlt eigentlich nicht viel. ESP gehört zum Serienumfang. Der 85-PS-Benziner kostet ab 12.590 Euro.

Text: Elfriede Munsch

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