Danyel Gérard: Portrait 1958-1970. (Magic)
1971 war es, als ein junger Mann mit Schlapphut ein Lied veröffentlichte, das sich nicht nur sehr lange in den europäischen Hitparaden behauptete, sondern ein Evergreen der besten Sorte geworden ist: Butterfly von Danyel Gérard gefällt in Französisch, Englisch und Deutsch als einer dieser alters- und zeitlosen Sommer-Ohrwürmer, die man nicht mehr aus dem Gehörgang bekommt. Danyel Gérard schaffte bis 1974 noch ein paar weitere Hits, bis es still um ihn wurde.
Eines der zahlreichen One-Hit-Wonder im Showgeschäft also? Nicht ganz – der 1939 geborene Musiker war schon seit 1958 aktiv, und Butterfly letztlich die Krönung seiner Laufbahn. Die CD Portrait zeichnet Gérards Weg bis zu seinem Evergreen nach, weist ihn also auch als Vertreter einer jungen, wilden Generation aus, die den Rock 'n' Roll in französische Verhältnisse übertragen hat. Der Kontrast zu dem fröhlichen Ohrwurm von 1971 fällt bisweilen sehr deutlich aus. Was nur für die Vielseitigkeit eines Künstlers spricht, der die meiste Zeit im Showbusiness damit verbracht hat, im Hintergrund für Kolleginnen und Kollegen zu komponieren und zu produzieren. Mit Erfolg, versteht sich.