CD-Tipp der Woche

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… den sie Willy Michl nennen. (Trikont)

Die Isarauen sind nicht das Mississippi-Delta. Willy Michl hat Anfang der 70er erkannt, dass das kein Nachteil ist. Zum ersten Mal bekommt der Blues mit ihm eine überzeugende bayerische Stimme.

Die vorliegende Zusammenstellung gibt Einblick und einen Überblick über die Karriere eines Pioniers, der sich die Pop-Welt von München aus erschloss, weil er erkannte, dass diese Musik ihre Kraft aus den Wurzeln bezieht, die sie im Regionalen hat.

Willy Michls Kunst pendelt zwischen zwei Welten. Die Stadt liefert den Beat der Straße – schmutzig, konkret. Die Berge weiten den Blick. Mit ihnen tritt die Natur als Geheimnis in die Songs. Mit einem Stück wie Isarflimmern, das beide Welten verbindet, wird Willy Michl zum Stadtverzauberer.

Willy Michl ist kein bayerischer Liedermacher. Seine Auftritte haben Pop-Appeal, sind Inszenierungen der Hingabe. Auch der bayerische Sänger kann ein Star sein.

Diese Compilation beschreibt die Themenvielfalt und die Entwicklung des Isar-Indianers. Festgehalten ist der Geburtsmoment des bayerischen Blues: In Blues Goes To Mountain erklingt zum ersten Mal die Zither. Der Bahnhofsblues führt in die neonhelle, fettverklebte Münchner Nacht. Das Land Nepal öffnet ganz neue Sehnsuchtsräume.

Bei allem Pop-Appeal, hat sich Willy Michl den Regeln des Marktes nie beugen wollen. Nach der Auflösung seines Plattenvertrages vertreibt er seine Platten über das Internet und bei seinen Konzerten.

Nach langer Veröffentlichungspause ist er für diese Compilation wieder ins Studio gegangen und hat zwei neue Songs aufgenommen.

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