Erste Erfahrungen: Mazda 6 Sport Kombi

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Lange schien es, dass sich bei der Fahrzeuggattung der Kombis die Ingenieure und Designer nicht einigen konnten: Sollte es ein praktisches Auto mit großem Nutzwert werden oder wollte man doch lieber einen Schönling – auch life-style Kombi genannt – gestalten? Nun, es scheint, beide Berufsgruppen sprechen vereinzelt wieder miteinander und so entstehen Lademeister, die beides sind: schön und praktisch. Wie beim neuen Mazda 6 Sport Kombi, der am 19. April sein Debüt feiert. Dieser dominiert hier zu Lande mit einem Verkaufsanteil von über 70 Prozent die Mazda-Modellreihe.

Der Mazda 6 Sport Kombi hat im Vergleich zum Vorgänger-Modell um 7,5 Zentimeter auf nun 4,77 m Länge zugelegt. Damit gehört der Japaner nicht unbedingt zu den Größten im Segment, aber immerhin zu den Längsten. Doch allein das Blech zu strecken wäre wohl zu wenig gewesen: War das Erscheinungsbild bis dato eher altbacken, hat die Mazda-Designer mittlerweile der Mut zu Veränderungen und zu klaren stilistischen Aussagen gepackt und so fährt auch die Kombi-Karosse wie Limousine und Fließheck deutlich akzentuierter vor als bisher gewohnt. Er sieht nun deutlich muskulöser und satter auf der Straße. Dass unter dem attraktiveren Erscheinungsbild nicht unbedingt die Alltagstauglichkeit leiden muss, zeigt das Volumen des Kofferraums. Zwischen 519 und 1.751 Liter Ladekapazität weisen die technischen Daten aus. Das reicht locker für die Fahrten zum Supermarkt oder zum Möbelhändler mit Vorlieben für unhandlich verpackte Einrichtungsgegenstände. Zumal die maximale Laderaumlänge 1,93 m beträgt. Wie bei Mazda üblich, lassen sich die hinteren Sitze mit einem Handgriff umklappen. Neu ist die Kofferraum-Abdeckung: Sie schwingt bei Öffnen der Heckklappe mit nach oben. Bei Nichtgebrauch kann sie Platz sparend im Kofferraumboden verstaut werden.

Doch nicht nur das Gepäck kommt gut unter, auch die Passagiere profitieren von guten Platzverhältnissen. Ein Indikator dafür ist der Radstand, der auf 2,73 m angewachsen ist. Zumindest vier Personen können sich bequem auf den Sitzen rekeln, für Kurzstrecken ist auch ein Arrangement von drei Fondbenutzern möglich. Bei der Gestaltung des Innenraums wurde auf Funktionalität und Wertigkeit geachtet. Praktisch ist das Cross-Functional-Network. Über Tasten am Lenkrad lassen sich sowohl das Navigations- und Audiosystem als auch die Klimaanlage und der Bordcomputer einfach bedienen. Ab der zweiten Ausstattungsstufe Exclusive gehört das intelligente Lenkrad zum Serienumfang. Bereits ab Werk steht der Mazda 6 auf 16-Zoll-Felgen. Eine Klimaanlage, ein Audiosystem, elektrische Helfer für Fenster und Spiegel nebst einer guten Sicherheitssaustattung gehören zur Basis-Ausstattung. Die drei höheren Varianten erfüllen weitere Wünsche nach Bequemlichkeit und Sicherheit: Unter anderem machen Ledersitze, Einparkhilfe, Reifendruckkontrolle, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht oder ein Bose-Soundsystem das Leben an Bord komfortabler und sicherer. Für die Optik gibt Leichtmetallfelgen mit 17 oder 18 Zoll Durchmesser.

Fürs Vorwärtskommen stehen vier Motoren aus dem Mazda-Regal zur Auswahl. Durch innermotorische Maßnahmen und durch konsequente Gewichtsreduzierung ist es den Ingenieuren gelungen, den Verbrauch der Aggregate zu senken. So benötigt der beliebte 2,0 Liter Turbodiesel mit 103 kW/140 PS nur mehr 5,7 Litern für die Wegstrecke von 100 Kilometern, eine Ersparnis von gut sechs Prozent. Der Selbstzünder punktet auch mit seinem Drehmoment von 330 Nm. Was fehlt ist eine Automatikalternative zur manuellen Sechsgang-Schaltung.

Als leistungsstarke Wahl empfiehlt sich der 2,5-Liter-Benziner. Er ist vom bisherigen 2,3 Liter abgeleitet und leistet nun 125 kW/170 PS. Die 170 Pferdchen kommen mit leichtem Gasdruck in Trapp und bringen den Wagen flott auf Touren. Das manuelle Sechsgang-Getriebe sorgt durch Leichtgängigkeit für Schalt- und Fahrfreude. Die Höchstgeschwindigkeit gibt Mazda mit 220 km/h an. Der Verbrauch mit 8,2 Litern soll im Vergleich zu 2,3-Liter-Aggregat um sieben Prozent niedriger sein. Auch bei den anderen Otto-Motoren sank der Kraftstoffverbrauch. Beim 1,8 Liter mit 88 kW/120 PS um gut elf Prozent auf sieben Liter und beim 2,0-Benziner mit 108 kW/147 PS um rund zehn Prozent auf 7,2 Liter.

Die Preise beginnen ab 23.400 Euro für den kleinen Benziner, der Diesel startet ab 25.400 Euro. Die Erwartungen in diesem Jahr noch 12.000 und im nächsten Jahr 15.000 Kombis zu verkaufen, erscheint angesichts des guten Preis-Leistungsverhältnisses nicht unrealistisch. Damit bleibt Mazda zwar zum Klassenprimus aus Wolfsburg auf weitem Abstand, kann aber gut mit den französischen und japanischen Mitbewerbern mithalten.

Text: Elfriede Munsch

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