Alpine-Ausstellung im Pariser Atelier Renault

Beitragsbild
Foto 1

Das Atelier Renault auf den Pariser Champs-Elysées zeigt vom 18. Januar bis 16. März eine Ausstellung mit Fahrzeugen der Renault -Sportmarke Alpine. Die zum Teil sehr seltenen Exponate stammen aus der Renault Abteilung Histoire & Collection und verschiedenen privaten Sammlungen. Zu sehen sind die Höhepunkte des Sportwagen-Programms wie A110 und A310 sowie Rennfahrzeuge vom Formel-2-Boliden bis zum Sportprototypen. Das Unternehmen erwartet insgesamt rund 350.000 Besucher.

Mit der Renault Alpine-Sonderschau ehrt der französische Automobilhersteller auch das Lebenswerk des 2007 im Alter von 85 Jahren verstorbenen Jean Rédélé. Der 1922 geborene Sohn eines Renault Händlers aus Dieppe übernahm 1946 als jüngster Konzessionär Frankreichs die väterliche Werkstatt, in der er schon bald Renault Serienfahrzeuge für den Rallye-Einsatz präparierte.

Heute werden der Clio Renault Sport und der Mégane Renault Sport im traditionsreichen Werk Dieppe gefertigt, in dem auch die Alpine-Modelle entstanden. Die Philosophie beider Fahrzeuge folgt dem gleichen Rezept, mit dem schon Jean Rédélé die Motorsport-Enthusiasten überzeugt hatte: maximaler Fahrspaß zu einem erschwinglichen Preis. Neben seiner Arbeit als Tuner griff Rédélé ab den 1950er Jahren am Steuer eines Renault 4 CV immer öfter selbst aktiv ins Renngeschehen ein. 1952 gelang ihm mit dem Cremeschnittchen bei der Mille Miglia in Italien ein Klassensieg, 1954 gewann er die Coupe des Alpes. Ein Jahr später präsentierte er sein erstes eigenes Auto, das auf der Basis des Renault 4 CV aufbaute. In Erinnerung an seinen Sieg in den Alpen nannte er das kleine und leichte Sportcoupé mit leistungsgesteigertem Heckmotor Alpine; Typ A106.

Im Jahr 1961 erschien das berühmteste Automobil in der Geschichte des Werks aus Dieppe: die Alpine A110. In den frühen 1970er Jahren machte das nur wenig mehr als einen Meter hohe Modell als Rallye-Fahrzeug von sich reden. Unter anderem war die A110 in den Jahren 1971 und 1973 bei der Rallye Monte Carlo siegreich und gewann 1973 als erstes Fahrzeug die neu gegründete Rallye-Weltmeisterschaft. Im gleichen Jahr übernahm Renault die Aktienmehrheit von Alpine. Rédélé blieb Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Bereits seit 1965 konnten die Kunden ihr Alpine- Modell beim Renault Partner bestellen. Auch bei den 24 Stunden von Le Mans sorgten die Wagen von Jean Rédélé für Furore. Im Jahr 1963 starteten die Renner aus Dieppe erstmals bei dem Langstreckenklassiker. Nach Klassensiegen 1964 und 1965 folgte 1978 der ganz große Triumph: Gesamtsieg in Le Mans. Im selben Jahr verkaufte Rédélé die ihm verbliebenen Alpine- Anteile an Renault.

Scroll to Top