Das Autojahr 2007 endet mehr als verhalten. Der Privatkonsum kommt nicht in Schwung. Da nützen auch Rabattaktionen und immer ausgefuchstere Finanzierungsangebote wenig. Der Privatkundenanteil ist auf etwas mehr als ein Drittel zurückgegangen. Verständlich: Der umworbene private Autokäufer denkt an die Kosten für Miete, Heizung und Strom, addiert dazu die Preise für Treibstoff, multipliziert das Ganze mit den gefühlten Lebenshaltungskosten, dividiert durch Gehälter und Löhne und subtrahiert davon den Kauf eines neuen Autos. Die Folge: Die Autos bleiben auf den Höfen der Händler stehen. Aber Jammern gilt nicht (immer), schließlich sagen die Umfragegurus steigende Reallöhne fürs folgende Jahr voraus und so hofft die Autoindustrie für das Jahr 2008 auf bessere Geschäfte in Deutschland.
Hier ein Überblick über die Neuheiten der deutschen Hersteller:
Im April bringt Audi die A4-Kombiversion Avant. Die soll nicht nur die reisende Vertreterzunft ansprechen, sondern auch den hippen Familienvater. Schneller wird die Baureihe Ende des Jahres mit dem sportlichen S4. Lange warten mussten die Frischluftfans auf das Cabrio des A3, gefolgt im Juni vom TT-S-Cabrio. Heuschnupfler nehmen lieber gleich den geschlossenen TT-S. Der A3 mit festem Blechdach erhält im Frühsommer eine kleine kosmetische Überarbeitung, genauso wie der A6 im Sommer. Die sehr sportliche Variante des A6 steht ab Mai wieder als RS und mit knappen 600 PS bereit. Ein bisschen SUV muss auch noch sein und so bringen die Ingolstädter ihren kleinen Q5 ins Spiel um die Gunst der Offroad-Liebhaber. Klar, größer und schneller geht es auch und so pflanzen die Audi-Ingenieure dem Q7 gegen Ende des Jahres ein gewaltiges V12-Dieselherz ein. Als Alternative tritt voraussichtlich der erste Audi-Hybrid im Q7 an.
Setzt Audi auf Fortschritt durch Technik, will BMW lieber die Freude am Fahren erhalten. Ähnlich wie die Kollegen mit den vier Ringen forcieren die Münchener die Freude am Cabrio und stellen zunächst im März die offene Version des 1er vor, gefolgt vom Kraftpaket des M3 Cabrios. Die Kollegen von Mini präsentieren Ende des Jahres das neue Mini-Cabrio. Beim Thema SUV kann man natürlich auch ein neues Wort mitreden und bringt den X6. Der verfügt zwar wie die Konkurrenz über richtig gute Offroad-Kompetenz, gefragt dürfte aber vor allen sein sportlicher Auf- und Antritt sein. Gediegener geht es sicherlich beim neuen 7er zu, der im Sommer von seinen Qualitäten überzeugen soll. Schließlich ist die gehobene Flottenkundschaft eher zurückhaltend und fährt nach dem Motto Mehr Sein als Schein, und vielleicht gefällt die Heckansicht ja diesmal.
Bei Ford beginnt das Jahr 2008 mit großen Autos. Da man allerdings solche nicht mehr im Pkw-Bereich baut, rollen zunächst neue Transit-Versionen zu den Händlern. Der Focus steht dort überarbeitet ab Februar, ab April soll der aufgefrischte Focus CC mehr Fortune ins Cabrio-Geschäft bringen – vorausgesetzt das Dach beweist nun seine Dichtigkeit. Der kleine SUV Kuga ist als Sympathieträger gedacht. Den Preis wird in diesem Jahr aber intern vermutlich der neue Ka erhalten, zumindest kann man davon ausgehen, dass den Kölnern es gelingen sollte, den Knubbel Ende des Jahres gescheit zu vermarkten. Immerhin teilt er sich mit dem Fiat 500 die Plattform. Und wenn nicht: Dann muss der Frauenliebling in der Kölner Riege wieder ran: der Fiesta. Er steht ab Oktober erneut als Frauenversteher zur Verfügung.
(Text: Elfriede Munsch)