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Testtouayrischer Schwergewichtssportler
Auf Photos wirkt er gar nicht groß. Die typische Audi-Designlinie für einen etwas höheren Kombi mit großen Rädern macht den Audi Q7 optisch kleiner als er ist. Im wahren Leben auf der Straße ist er richtig dick. Kein Wunder bei einer Außenlänge von 5,08 Metern und mehr als zwei Metern Breite. So ein Auto kann gar nicht zierlich sein. Muss er auch nicht und die Kunden wollen das auch nicht. Sie lieben das üppige Platzangebot des Riesen und nutzen den 775 Liter Kofferraum für Sportutensilien aller Art, den Kauf einer neuen Waschmaschine oder reichlich Urlaubsgepäck. Der Q7 zählt zur Gattung der SUV, also grob übersetzt der Allzweckfahrzeuge mit denen man auch sportlich zum Sport fahren kann, wenn der ausgeübte Sport mit dem Transport von Geräten verbunden ist.

Als Wahl der Vernunft für den sportiven Laster entpuppt sich der 3.0 TDI-Motor, der gewissermaßen die Basismotorisierung des großen Audis ist und in Deutschland die meisten Kunden überzeugt. Obwohl er mit nominell nur 171 kW/233 PS der schwächste Motor im Q7-Angebot ist, weiß er durch seine 500 Newtonmeter Drehmoment zu überzeugen. Schnelle Ampelstarts absolviert der Audi ebenso überzeugend wie Überholvorgänge. Die 2,3 Tonnen Leergewicht merkt man erst, wenn es um die erste Kurve geht und die Straße womöglich auch noch nass ist. Dann schiebt der Koloss ganz mächtig und man merkt, dass es doch einen erheblichen Unterschied macht, ob man mit einem Sport Utility Vehicle oder einem dafür besser geeigneten Fahrzeug sportlich unterwegs ist. Dabei liegt der Q7 für seine Größe erstaunlich gut und hat auch vor hohen Geschwindigkeiten keinen Respekt. Immerhin bis 210 km/h beschleunigt der Diesel die Tonnage. Die aktive Straßenlage geht allerdings einher mit einer straffen Federung. Selbst wenn man die Komfortvariante der Luftfederung wählt, bleibt der Q7 vergleichsweise hart gefedert. Das Gestühl, mit dem unser Testwagen ausgestattet war, passt hervorragend in einen Audi RS, für den Q7 schien es uns aber ein wenig zu unkommod. Wie überhaupt der ganze Wagen sportlicher daher kam als man es von einem Fahrzeug dieser Art erwartet. Statt, wie geplant, gelassen zu schlendern, verleitet der Audi immer wieder zu beherztem Gasgeben. Bei so einer aktiven Fahrweise fällt der Komfortverlust weniger ins Gewicht. Dafür steigt der Verbrauch. Im Mittel kamen wir mit 11,6 Litern Diesel über 100 Kilometer. Den Normverbrauch von 10,5 Litern (282 g/CO2) schafften wir nicht.

Mit einem Basispreis von 50.9800 Euro zielt der Q7 nicht auf Fahrer, die auf den Literpreis für Diesel besonders achten müssen. Unser Testwagen kam mit Goodies wie elektrischen Sitzen, Navigation, und diversen kleinen Feinheiten auf rund 72.000 Euro.

Text: Günter Weigel

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