Die IAA im Überblick: Von Mercedes-Benz bis Peugeot

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Mercedes-Benz:

Der schwäbische Premium-Hersteller geht mit dem erstmals präsentierten T-Modell der C-Klasse zurück zu den Wurzeln: zum klassischen Kombi nämlich. Steile Heckklappen, kantige Ecken, das bedeutet auch mehr Platz im Innenraum. So weist das Mittelklasse-Fahrzeug ein Ladevolumen von bis zu 1.500 Litern auf. Insgesamt bietet das T-Modell der C-Klasse 2,2 Quadratmeter-Ladefläche. Die Preisliste beginnt bei 31.500 Euro für die Version mit 1,8-Liter-Ottomotor und 156 PS. Ab Dezember dieses Jahres soll ausgeliefert werden.

Eine gelungene Mischung aus zwei verschiedenen Antriebskonzepten bietet der Diesotto-Motor in der Studie Mercedes F700, der zum Verbrauch eines Diesels das Abgasverhalten eines Benziners anbietet. Der Combined Combustion System genannte Antrieb ist ein Direkteinspritzer mit Zündkerze und soll bei Mercedes mit konventionellem Benzin betankt werden können. Der Turbo-aufgeladene Motor soll aus einem Hubraum von 1,8 Litern eine Leistung von 238 PS und ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern produzieren.

Auf der grünen Welle reiten die Schwaben beim Hybridantrieb, wo sie eine leistungsverzweigte Kombination von Elektro- und Ottomotor, die dem System von Lexus ähnelt, zeigen. Dabei handelt es sich um eine Gemeinschafts-Entwicklung von DaimlerChrysler mit General Motors und BMW. Weil die Hybrideinheit in das herkömmliche Getriebegehäuse passt, ist sie mit allen längs eingebauten Motoren von Mercedes kombinierbar.

In die Kategorie Supersportwagen gehört natürlich der offene Mercedes-Benz SLR McLaren. Unter dessen von der Formel 1 abgeleiteten Karbonkleid sorgt der aus dem Coupé bekannte V8-Ottomotor mit 626 PS Leistung für das ultimative Schuberlebnis bis zur Höchstgeschwindigkeit von 332 km/h. Wer 494.000 Euro übrig hat, sollte sich die Schwaben-Rakete näher ansehen. Wer nicht, übrigens auch!

Mini:

Wenn das John F. Cooper Anfang der 60er Jahre geahnt hätte: Jetzt gibt es auch einen Mini als Kombi, allerdings geht der Clubman, der seine Weltpremiere feiert, wohl eher als Lifestyle-Fahrzeug durch. Er ist mit 3,95 Metern 24 Zentimeter länger als die Steilhecklimousine, das Volumen des Laderaums beträgt bis zu 930 Liter. An der rechten Seite bietet eine gegenläufig öffnende Tür zum Fond bequemeren Einstieg. Statt einer Heckklappe besitzt der Clubman zwei zur Seite öffnende Türen. Das erinnert ein wenig an den Morris Mini Traveller früherer Zeiten. Das Einstiegsmodell Cooper Clubman mit 120 PS verbraucht 5,5 Liter Superplus auf 100 Kilometer. Der turbogeladene Cooper S Clubman mit 175 PS benötigt 6,3 Liter Superplus und kostet 23.900 Euro.

Mitsubishi:

Den Lancer der neuesten Generation stellen die Japaner erstmals mit Dieselmotor aus dem Hause Volkswagen vor. Neben dem 140 PS starken Selbstzünder steht ein 144 PS starker 1,8-Liter-Benziner mit manuellem Fünf-Gang- oder CVT-Getriebe zur Verfügung. Der Geländegänger Pajero ist bereits seit Jahresanfang in der neuesten Generation erhältlich. Als Drei- oder Fünftürer verfügt er nun, für eine bessere Offroad-Tauglichkeit, über ein sperrbares Ausgleichsgetriebe an der Hinterachse.

Nissan:

Im Januar nächsten Jahres soll als Ergänzung der aktuellen Modellpalette der Tiida auf den deutschen Markt kommen. Der Fünfsitzer ist als Stufen- oder Steilheckversion erhältlich. Drei Motoren von 105 PS bis 126 PS stehen zur Verfügung. Hauptkonkurrenten des kompakten Kleinwagens dürften Toyota Auris oder Kia Ceed sein. Außerdem zu sehen auf dem Nissan-Stand der neue X-Trail. Der Soft-Offroader wurde aber lediglich mit sachter Hand optisch überarbeitet. Er bietet dennoch mehr Platz für Passagiere und Gepäck, sowie neue Motoren Dies sind zwei Diesel und zwei Benziner mit einer Leistung zwischen 141 PS und 173 PS. Die Preisliste fängt an bei 26.990 Euro.

Opel:

Weltpremiere feiert bei den Rüsselsheimern die neue Generation des Hochdach-Kleinwagens Agila. Seine Wiege steht wie die des Vorgängers mit im Hause Suzuki, der Agila ist jetzt allerdings rundlicher und gefälliger geworden und um 20 Zentimeter auf 3,70 Meter gewachsen. Letzteres kommt vor allem dem Kofferraum zugute, der mit umgeklappten Rücksitzen 1.000 Liter fasst. Als Motorisierung stehen zwei neue Benzin-Aggregate von Suzuki und eine Diesel-Variante mit Leistungen von 65 PS bis 86 PS zur Verfügung. Ein 75 PS starker 1,3-Liter-Common-Rail-Turbodiesel aus den Modellreihen Corsa und Astra vervollständigt das Angebot.

Beim Umweltschutz setzt Opel auf Verbrauchsoptimierte Dieselmotoren, Bioethanol-Modelle und ein eigenes Hybridkonzept, die das grüne Image stärken sollen. Schon kurz nach der IAA sollen die so genannten Eco Flex-Modelle zu haben sein. Für den Antrieb sorgt jeweils ein 1,3-Liter-Selbstzünder, der nach Opel-Version der kleinste Common-Rail-Turbodiesel der Welt sein und im Corsa 4,5 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern verbrauchen soll. Unter der Haube des ebenfalls ausgestellten Opel Vectra Flexpower arbeitet ein 175 PS starker Ottomotor, der wahlweise mit E85-Ethanol, Benzin oder einer Mischung aus beidem betrieben werden kann.

Technisches Sahnestückchen ist die Studie einer Hybrid-Version des Kleinwagens Corsa. Mit Start-Stopp-Automatik, Bremskraft-Rückgewinnung und Unterstützung durch einen Elektromotor soll sein 75 PS starkes Dieselaggregat nur 3,75 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern benötigen. Der CO2-Ausstoß liegt damit unter 100 Gramm pro Kilometer.

Mehr in die sportliche Kerbe schlägt dagegen das limitierte Sondermodell Opel Astra OPC Nürburgring-Edition. Es hebt sich durch einen großen Spoiler, weißes Blechkleid und weiße Felgen vom Normalo-Corsa ab. Unter der Motorhaube werkelt der 240 PS starke 2,0-Liter-Turbo-Ottomotor aus dem serienmäßigen OPC-Modell.

Peugeot:

Der französische Angriff auf den VW Golf heißt ab der IAA 2007 Peugeot 308. Der Kompakte steht mit einem Art Haifischmaul-Kühlergrill bei seiner Weltpremiere für das Prinzip Attacke. Die Schrägheck-Limousine spricht die Formensprache der neuesten Peugeot-Generationen und besitzt die Stil-Elemente aus den Mittelklasse-Modellen. Die Front wird von großen, weit in die Kotflügel gezogenen Scheinwerfern und der V-förmig zulaufenden Motorhaube dominiert. Der 4,27 Meter lange Fünftürer bietet üppige Platzverhältnisse. Der Kofferraum lässt sich durch Umklappen der hinteren Sitze auf bis zu 1.200 Liter erweitern. Die Triebwerkspalette umfasst sechs Motoren mit Leistungen zwischen 95 PS und 150 PS. Die drei Benziner stammen aus der Zusammenarbeit mit BMW. Bis 2010 soll zudem eine Diesel-Hybrid-Variante erhältlich sein.

Die Coupé-Studie 308 RC Z gibt einen Ausblick auf die kommende Designsprache des Hauses. Der 2+2-Sitzer basiert auf der Limousine und zeichnet sich durch seinen breiten Radstand, eine sportliche Motorhaube und ein steil zum Stummelheck abfallendes Dach aus. Der Zweitürer wiegt dank des Einsatzes von Polykarbonat, Aluminium und Kohlefaser nur 1.200 Kilogramm. Bei den darunter angesiedelten Kompaktfahrzeugen geht der Kleinwagen-Kombi Peugeot 207 SW mit dem Crossover-Trend im Zeitgeist auf. Ein höher gelegtes Fahrwerk, die seitliche Schutzbeplankung und breitere Kotflügel erinnern ein wenig an die Möglichkeit sachter Geländeritte. Allerdings wäre dafür ein Allradantrieb erforderlich, an dem es jedoch fehlt. Außerdem zeigt Peugeot den 4007, das erste SUV der Franzosen. Dessen Markteinführung erfolgt wie beim baugleichen Konzernbruder aus dem Hause PSA, der Citroën C-Crosser, kurz nach der IAA.

Text: Jürgen C. Braun

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