Erste Erfahrungen: Kia Cee’d Sporty Wagon

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Mehr als 5.000 Exemplare hat Kia seit der Markteinführung des Cee'd, des ersten in Europa entwickelten und auch gebauten Fahrzeugs des Herstellers, im Februar in Deutschland an den Kunden gebracht. Eine Zahl, die den Südkorea-Importeur hoffnungsfroh stimmt, was den weiteren Absatz angeht. Um das ganz auf europäische Verhältnisse und hiesigen Geschmack getrimmte Kompakt-Fahrzeug noch stärker im Straßenbild und damit auch im Markt zu positionieren, wird mit Hochdruck an der Komplettierung der gesamten Modellfamilie gearbeitet. Am 31. August kommt nun zu Preisen ab 15.990 Euro die Kombi-Variante des Cee'd mit dem Namen Sporty Wagon auf den Markt. Der Dreitürer soll nach der Steilheckversion ebenfalls nicht lange auf sich warten lassen.

Als Sporty Wagon wurde das Fahrzeug in der Golfklasse auf die Streckbank geschickt und weist nunmehr gegen einen Aufpreis von knapp 1.000 Euro mit 4,47 Meter 25 Zentimeter mehr in der Länge auf. Dass Kombis mitunter mehr sind als nur Limousinen mit einem angebauten Transportabteil, stellt Kia mit dem neuen Sporty Wagon unter Beweis. Von der Seite her ähnelt der lang gestreckte Koreaner, dessen Radstand von 2,56 Meter unverändert blieb, ein wenig dem Alfa 159 Sport Wagon. Zufall oder gewollt, dass es da fast auch eine Namensgleichheit gibt? Die gesamte Silhouette mit sanft geschwungenem Abschluss der Heckklappe rechtfertigt durchaus den Namen des Neuen.

Praxisorientierte Vorteile sind eine um etwa 22 Zentimeter in das Dach hinein integrierte Heckklappe, die einen großen Öffnungswinkel bereit stellt und eine tiefe Ladekante, die das Be- und Entladen sehr leicht macht. An genügend Möglichkeiten, diesen Raum auch zu füllen, mangelt es nicht. Bis zur Rücklehne und der Fensterunterkante laden 534 Liter (genau 240 Liter mehr als beim Fünftürer) zum Transport auch sperriger Güter ein. Wer zudem die asymmetrisch geteilte Rückbank umlegt und das Gepäck dann noch bis unter das Dach stapelt, der kann bis zu 1.644 Liter unterbringen.

Alle sechs Antriebsvarianten des Fünftürers werden auch in den neuen Kombi nahtlos übernommen. Je drei Benzin- und Dieselaggregaten stehen zur Verfügung, allerdings ist die Leistung bei 143 beziehungsweise bei 140 PS und jeweils 205 km/h Spitzengeschwindigkeit begrenzt. Wir machten bei unseren ersten Erfahrungen Bekanntschaft mit dem 1.6 und 2.0 Liter Diesel. Der kleinere Diesel dürfte vor allem bei voller Beladung nicht ganz ausreichend sein, wenngleich er durchaus einen agilen Eindruck auf uns gemacht hat. Trotz der unverhohlenen Leistungs-Vorzüge des Zweiliter-Aggregats glauben auch die Kia-Verantwortlichen daran, dass sich die Mehrzahl der Kunden auf den kleineren Diesel stürzen wird. Die Nachfrage nach Benzin- oder Selbstzünder-Motoren dürfte, so glaubt man, etwa gleich sein. Die Fahrwerkseigenschaften des Kia Cee'd Sporty Wagon sind beredtes Zeugnis dafür, dass man den Hausherren in Korea klar gemacht, hier auf die speziellen Kundenwünsche zu reagieren. Gab es an vorherigen Modellen aus dem Hause Kia da durchaus noch Kritikpunkte, fährt sich das zweite Model der Cee'd-Familie sehr viel komfortabler, straffer und spurtreuer.

Lobenswert ist eine in diesem Segment doch recht ungewöhnliche Komplett-Ausstattung. Da können manche deutsche Hersteller noch von den Asiaten lernen. Auch was das Preis/Leistungs-Verhältnis angeht. Neben sechs Airbags, ABS, ESP und crashaktiven Kopfstützen gehören dazu ein Trennnetz hinter der Rückbank, eine Dachreling, ein 55 Liter großes Zusatzfach unter dem Wagenboden sowie eine zweite 12-Volt-Steckdose und Verzurrösen im Fond. Dies alles übrigens ohne Aufpreis.

Text: Jürgen C. Braun

Scroll to Top