Zum Herbst 2007 wird der Insassenschutz in BMW-Fahrzeugen durch die Einführung von crashaktiven Kopfstützen weiter optimiert. Serienmäßig erhalten alle Modelle der BMW 6er und BMW 5er Reihe sowie des BMW X5 und des BMW X3 die neu entwickelten Kopfstützen, die im Fall eines Aufpralls auf das Heck des Fahrzeugs die Gefahr von Halswirbelverletzungen erheblich reduzieren. Das von der Sicherheitselektronik des Fahrzeugs gesteuerte System sorgt im Fall einer Kollision dafür, dass innerhalb kürzester Zeit das Vorderteil der Kopfstütze um bis zu 60 Millimeter nach vorn und bis zu 40 Millimeter nach oben bewegt wird. Damit verringert sich der Abstand zum Kopf, noch bevor dieser durch die auf das Fahrzeug einwirkenden Kräfte nach hinten geschleudert wird. Auf diese Weise wird die stabilisierende und sichernde Funktion der Kopfstütze erhöht und das Risiko einer Verletzung oder Überdehnung im Halswirbelsäulenbereich der Fahrzeuginsassen gemindert.
Das auch als Schleudertrauma bekannte Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom) gehört zu den häufigsten Verletzungsarten bei Verkehrsunfällen. Ausgelöst wird es durch das plötzliche Einwirken von Aufprallenergie von hinten. Die schmerzhaften Folgen treten oft schon bei einem Heckaufprall mit geringer Geschwindigkeit im Stadtverkehr auf.
Äußerlich ist die crashaktive Kopfstütze an ihrer zweigeteilten Optik erkennbar, markiert durch den Kopfstützenträger und die variabel nach vorn verschiebbare Prallplatte mit Polster. Im Seitenbereich verfügt das Polsterteil außerdem für den verbesserten Fahrkomfort über eine Taste zur manuellen Einstellung der Kopfstützentiefe. Damit lässt sich die Position des Polsters nach Wunsch in drei Einrastpositionen um bis zu 30 Millimeter variieren. Beim Crash schnellt die Prallplatte mit Polster federgetrieben insgesamt um bis zu 60 Millimeter hervor und verringert so den Abstand zum Kopf. Gleichzeitig erfolgt eine Aufwärtsbewegung um bis zu 40 Millimeter.
Eine zweite Variante der crashaktiven Kopfstütze wurde für den BMW Komfortsitz entwickelt. Sie verfügt über Seitenwangen, die sich über die gesamte Höhe des Kopfstützenpolsters erstrecken. Diese Ausführung ersetzt beim Komfortsitz die bisherige aktive Kopfstütze.
Zum Innenleben beider Varianten der crashaktiven Kopfstütze gehört eine komplexe, federgetriebene Mechanik, die durch einen Pyroaktuator ausgelöst wird. Zündet dieser, so treibt er einen Auslösestift an, der wiederum ein Auslöseblech verschiebt und zwei Bewegungsfedern freisetzt. Diese verlagern die Prallplatte mit dem Kopfstützenpolster nach vorn sowie nach oben. Der Pyroaktuator erhält sein Zündsignal über das Airbagsteuergerät, sobald die Sensoren einen relevanten Aufprall von hinten ermitteln. Dadurch
Das neue Ausstattungsmerkmal erhöht nicht nur die stabilisierende und sichernde Funktion der Kopfstütze, sondern auch den Komfort beim Fahren. Korrekt eingestellte Kopfstützen herkömmlicher Art werden oft als zu nah und daher als einengend erlebt. Die neue crashaktive Kopfstütze gewährt dagegen neben dem verbesserten Schutz auch ein verbessertes Raumgefühl, weil sie während der Fahrt nicht direkt am Kopf anliegen muss.
Wurde der Sicherheitsmechanismus der crashaktiven Kopfstütze einmal aus-gelöst, erscheint im Instrumentenkombi anschließend eine Check-Control-Meldung. Sie erinnert daran, dass eine BMW-Werkstatt aufgesucht werden sollte, um den Pyroaktuator des Auslösesystems zu erneuern.