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Im vergangenen Jahr stellte Volvo den S80 in seiner aktuellen Form vor. Die schicke Limousine tritt mit dezenten Außenseiterchancen gegen die große Phalanx der deutschen Premium-Produkte an und ist für Individualisten eine echte Alternative. Zum Alltagstest baten wir den S80 mit 3,2 Liter V6 Benziner.

Das ursprüngliche Knäckebrot-Design ist bei Volvo schon lange Geschichte. Besonders die große Limousine verkörpert die neuen, fließenden Design-Linien der Schweden, die sich nicht hinter denen von Audi verstecken müssen. Das Auto wirkt elegant, dynamisch und auch kräftig.

Schweden mögen ihre Autos innen hell und man muss zugegeben, die Beige- und Weiss-Töne passen gut zum luftigen Interieur-Design des Volvo. Vier Personen finden reichlich Platz, der mittlere Sitz hinten ist, wie bei eigentlich allen Limousinen, nur für kurze Fahrten kurzer Menschen geeignet. Markant ist die scheinbar schwebende Mittelkonsole mit den vielen, zum Teil etwas zu ähnlich gestalteten Bedienknöpfen. Die Instrumente sind gut ablesbar, an ein paar bedientechnische Eigentümlichkeiten muss man sich aber gewöhnen. Dazu gehört zum Beispiel die Navigationsbedienung mit Tasten auf der Lenkradrückseite oder die Bordcomputerregelung über einen Drehregler im Blinkstockhebel.

Der Volvo S 80 ist ein Auto, das auf den amerikanischen Geschmack zielt, was kein Wunder ist, liegt doch der Hauptmarkt für Limousinen jenseits des Atlantiks. Entsprechend weich ist die Fahrwerksabstimmung. Das aktive Fahrwerk lässt sich in drei Stufen zwischen Advanced, Sport und Comfort verstellen, wobei dynamischer Fahrspaß nur in der Advanced-Position aufkommt. Fahrvergnügen für die lange Reise bietet die Comfort-Stellung, wie wir auf einer Dienstreise Richtung Alpen feststellen konnten. Der Volvo ist ein Reise- und keine Rase-Auto und das ist auch gut so.

Bei mittleren Autobahngeschwindigkeiten schnurrt der Sechszylinder dezent dahin. Der lang übersetzte sechste Gang der Automatik dreht bei 160 kaum 3.000 Touren. Entsprechend moderat waren auch die Trinkgewohnheiten des 235-PS-Aggregats. Im Schnitt flossen 10,2 Liter Benin durch die Einspritzdüsen, was für eine Limousine dieser Größe in Ordnung geht. Der Normverbrauch liegt bei 9,8 Litern, was einem CO2-Ausstoß von 234 Gramm/km entspricht.

Niedrigpreisig ist das schwedische Reiseteil naturgemäß nicht, schließlich versteht sich auch Volvo als Premium-Anbieter. Mindestens 40.770 Euro schreibt der Händler für den S 80 3.2 auf die Rechnung. Die von uns gefahrene Executive-Version mit elektrischen Ledersitzen, Navigation und Bluetooth-Telefon kommt auf 54.850 Euro, ist dann aber auch komplett ausgestattet.

Text: Günter Weigel

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