Erste Erfahrungen: Volvo V70 Modelljahr 2008

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Volvo V70 -Fährst Du noch oder lädst Du schon?

Das wäre doch einmal eine interessante Studienarbeit: Bestand ein Zusammenhang zwischen der Idee des Ikea Gründers Ingvar Kamprad, Möbel in flache und unhandliche, dafür aber schwere Pakete zu zerlegen und dem Vorhandensein von geeigneten Transportmitteln in Schweden? Damals – Mitte der 50iger Jahre des vergangenen Jahrhunderts – gab es auf jeden Fall den Volvo Duett, einen praktischen Kombi mit umklappbarer Rücksitzlehne und einem riesigen Kofferraum, der für diese Transportanforderungen bestens geeignet war. Nun – die Erfolgsgeschichte des Möbel-Elches ist bekannt, dito der gute Ruf, den sich die schwedischen Kombis (nicht nur) bei den Käufern dieser Marke erworben haben.

Einige Automobilgenerationen später bleibt Volvo seinem Image als Kombimeister treu. Ende September kommt die Neuauflage des V70 zu den deutschen Händlern. Dieser – neue V70 – ist im Vergleich zu dem im Jahr 2000 vorgestellten V70 um gut elf Zentimeter in der Länge auf nun 4,82 m gewachsen. In Breite und Höhe hat der Neue um acht beziehungsweise fünf Zentimeter zugelegt, so dass sich Beine und Schultern über mehr Bewegungsfreiheit freuen dürfen, und auch beim Kofferraumvolumen gibt es ein Plus von 90 Litern (575 Liter) zu vermelden. Stilistisch bleibt der Neue dem alten weitgehend treu. Zwar gibt es einige Änderungen wie zum Beispiel beim Kühlergrill oder schickere Heckleuchten, doch auf den ersten Blick identifiziert man den Wagen als einen typischen Volvo. Im Inneren haben sich die Designer angestrengt, das Interieur weiter zu verbessern. Die bereits aus anderen Volvo-Modellen bekannte freischwebende Mittelkonsole, viele große und leicht bedienbare Knöpfe, hochwertige Materialien und das klassisch-skandinavische aufgeräumte Design erfreuen die Insassen. Genauso wie die üppige Ausstattung: je nach Ausstattungslinie und Bereitschaft aufpreispflichtige Extras zu ordern, bleibt kaum ein Wunsch nach Komfort offen.

In seiner Paradedisziplin Kofferraum legt der V70 nach wie vor die Messlatte hoch. Für größere Einkaufstouren lässt sich die Rückbank im Verhältnis 40:20:40 umklappen, insgesamt schluckt der Schlund bis zu 1.600 Liter Ladevolumen. Praktisch sind die Laderaumschienen samt Befestigungsmöglichkeiten, die ein sicheres Verstauen der Einkäufe ermöglichen. Unter dem Ladeboden befindet sich zudem noch ein weiteres Verstaufach.

Und auch beim Thema Sicherheit geizen die Schweden nicht. Ab Werk gibt es die klassenüblichen Luftkissen und elektronischen Helfer wie ESP, zudem wurden die Seitenairbagvorhänge nach unten verlängert. Das hilft besonders den hinten mitfahrenden Kindern, die bei einer seitlichen Kollision nun besser geschützt werden. Ab der höchsten Ausstattungsstufe gehören auch Bi-Xenon-Scheinwerfer dazu. Gegen Aufpreis kann der sicherheitsorientierte Fahrer ein Abstandsregler mit Kollisionswarnung ordern.

Erstmals ist ein Sechszylinder für den V70 erhältlich und wird gleich in zwei Leitungsstufen angeboten. Als Turbo mobilisiert er 210 kW/285 PS und 400 Nm. (Spitze: 245 km/h, Verbrauch: 11,3 Liter; CO2-Ausstoß: 270 g/km) Wenn es etwas weniger sein darf: der 3,2-Liter-V6 mit 175 kW/238 PS geht auch schon ordentlich zur Sache und beim schönen Klang geben sich beide nichts. (Spitze: 235 km/h, Verbrauch: 10,5 Liter, CO2-Ausstoß: 251 g/km) Der größere V6 ist als Allradler zu bestellen, der anderer kann auch mit Frontantrieb geordert werden. Bei beiden koordiniert eine Sechsgang-Automatik die Gangwechsel butterweich. Das Fahrwerk wurde an die Anforderungen der Aggregate angepasst. Wem die Standardabstimmung nicht reicht, findet bei dem aktiven Fahrwerk Four-C (Aufpreis: rund 1.300 Euro), das sich dem Untergrund anpasst, sicherlich die richtige Einstellung. Ansonsten bietet Volvo noch die bewährten Fünfzylinder-Aggregate wie den 147 kW/200 PS Turbo und die zwei Selbstzünder mit 120 kW/163 PS und 136 kW/185 PS an. Alle drei sind als Handschalter oder mit Automatik erhältlich, der leistungsstärkere Diesel auch in der Allradversion. Apropos Allrad: Volvo bringt natürlich auch die Off-Road-Version des V70, den XC70, Ende September neu auf den Markt. Er punktet durch verbesserte Geländetauglichkeit und einer umfangreicheren Serienausstattung. Erstmals kommt auch hier mit dem 238 PS Benziner ein V6 zum Einsatz.

Damit der geneigte Kunde noch genügend Geld für weitere (Möbel-)Einkäufe hat, bleiben die Preise der neuen Volvo Generation stabil. Der V70 startet bei 37.550 Euro, der XC70 bei 42.840 Euro.

Text: Elfriede Munsch

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