Berlins repräsentativste Automeile erstreckt sich in der Franklinstraße zwischen Spree und Landwehrkanal: Dort residieren dicht an dicht das modernste Porsche-Haus der Stadt, das größte Audi-Zentrum weltweit sowie Chrysler, Jeep und Dodge unter einem Dach. Einen Steinwurf entfernt, am Salzufer, die Mercedes-Welt und das größte Smart-Zentrum. Und die Automeile erhält Zuwachs: Im kommenden Herbst eröffnet die Wellergruppe in der Franklinstraße ein Autohaus für Toyota und Lexus, das auch zugleich neue Firmenzentrale wird.
Für die neue Zentrale des Autohandelsriesen war bereits jetzt Einweihung. Unternehmenschef Burkhard Weller teilte dort mit, das die rund 1.500 Mitarbeiter im vergangenen Jahr einen Umsatz von 711,3 Millionen Euro erwirtschafteten, 23 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (580 Millionen Euro). Ingesamt vermarktete der Konzern 2006 rund 40.000 Fahrzeuge, davon 16.000 Neuwagen (Vorjahr 11.400) und 24.000 Gebrauchtfahrzeuge (Vorjahr 21.400).
Die einzelnen Unternehmensgruppen weisen unterschiedlich Ergebnisse aus. B&K.alles klar! (BMW und Mini) und Auto Weller (Toyota und Lexus) erzielten einen Vorsteuergewinn von 4,6 bzw. 4,3 Mio. Euro. Max Moritz (VW, Audi und Škoda) schlossen trotz gestiegener Verkaufs- und Umsatzzahlen mit einem Minus von 950.000 Euro ab. Als Konsequenz aus der bereits zum zweiten Mal hintereinander resultieren Negativ-Bilanz übernahm Weller das Ruder des Unternehmens selbst. In einigen Betrieben wurden Fehler produziert. Wir mussten lernen, dass man 20 Prozent Marktanteil nicht allein mit hoher Kundenzufriedenheit erreichen kann. Man muss auch Fahrzeuge in den Markt drücken.
Zudem habe man Ende 2006 die Online-Sparte Motena abgestoßen. Dieses Unternehmen entwickelte sich nach dem Kauf im Jahr 2000 zufriedenstellend. In der jüngeren Vergangenheit wurden jedoch immer weniger Fahrzeuge veräußert. Wir verabschieden uns von Geschäftsmodellen, die nicht aufgehen, so der geschäftsführende Gesellschafter der Wellergruppe.
Der Konzern will weiter expandieren: Wellergruppe goes 2010 avisiert jährliche Steigerungen von zehn Prozent. Bei Auto Weller sollen Autohäuser in Berlin, Leipzig, Detmold und Bad Oeynhausen hinzukommen sowie der weitere Ausbau des Toyota Partnervertriebs erfolgen. Bei B&K seien auch Neubauten und der Aus- und Umbau bestehender Autohäuser vorgesehen. Ferner sei die Übernahme weiterer Autohäuser nicht ausgeschlossen.
2010 wolle die Gruppe dann 54.000 Fahrzeuge vermarkten, die Mitarbeiteranzahl auf über 2.000 wachsen und der Azubi-Anteil beim aktuellen Stand von 26 Prozent konstant bleiben. Die Anzahl der Autohäuser werde auf über 40 (heute 31) steigen und der Gesamtumsatz auf über eine Milliarde Euro klettern.
In der Franklinstraße, so Weller, stellen wir etwas ganz Besonderes. Berlin ist eine echte Metropole, der ein großes Mobilisierungszentrum gut zu Gesicht steht. Im Spätsommer finden dann dort 100 neue Mitarbeiter ihre Wirkungsstätte.
Und ein weiteres Highlight: An der Franklinstraße bekommt die Wellergruppe den Status eines Diplomatic Sales-Partners, den Zuschlag eines speziellen Anbieters für Diplomatenfahrzeuge. Für die Marke Lexus heißt das, auf Berlins diplomatischem Parkett die höchste Anerkennung zu haben, die man erhalten kann.
Text und Fotos: Erwin Halentz