CD-Tipp der Woche

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Françoise Hardy: Parenthèses. (Virgin/EMI)

Von der bildhübschen Sixties-Ikone, die in der französischen Popmusik, im Film und in der Fashionwelt gleichsam Erfolge feierte, zur strahlenden und vielfach bewunderten Grande Dame des französischen Chansons hat Francoise Hardy unvergleichliche Karriere absolviert. Zu Parenthèses musste sie indes ein wenig überredet werden: Als Virgin mir vorschlug, ein Album mit Duetten zu machen, war ich zunächst nicht sehr begeistert. Dann dachte ich, wenn dies mir ermöglichen würde, ein oder zwei Wunschträume zu erfüllen, wäre es falsch, abzuschlagen. Der erste dieser Wünsche war es, mit Julio Iglesias zu singen, denn ich liebe sein Timbre und viele seiner Interpretationen, etwa sein 'Caruso' mit Lucio Dalla. Ich schlug ihm vor, 'Partir quand même' zu singen, ein Stück, dass ich 1988 geschrieben habe, und für das ich ihn mir immer vorgestellt habe. Es ist so, dass Julio ganz allein mit dem Toningenieur die Aufnahmen machen wollte, was ich sehr gut verstehen kann. Er hat also seinen Teil bei sich zu Hause in Marbella aufgenommen, und als ich die Aufnahmen dann im August auf Korsika hörte, war ich tief gerührt.

Auf Parenthèses trifft Françoise Hardy gleich auf mehrere Generationen des französischen Chansons – Julio Iglesias, Alain Delon , Henri Salvador, Alain Bashung und Alain Souchon, Hélène Grimaud, Benjamin Biolay. Ebenso wirkt ihr langjähriger Lebensgefährte Jacques Dutronc mit.

Besondere Aufmerksamkeit verdient sicherlich das schon auf ihrem letzten Album zu bemerkende blinde Verständnis zwischen dem jungen englischen Singer-Songwriter Ben Christophers und Francoise Hardy, das im einzigen englischsprachigen Titel, My Little Demon, eine Fortsetzung findet. Francoise Hardy rechnet das Ergebnis des Aufeinandertreffens zweier weit auseinander liegender Musikergenerationen – nach einer über 40-jährigen Laufbahn – zu den schönsten Aufnahmen meiner gesamten Karriere.

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