Erste Erfahrungen: Toyota Auris

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Weltweit ist Toyota in der kompakten Mittelklasse mit dem Corolla erfolgreich. Allerdings haftet dem mit 32 Millionen Einheiten weltweit erfolgreichsten Pkw hierzulande das Image eines Langweilers an. Das soll sich mit dem neuen Modell nun ändern. Wie schon bei Yaris und Avensis kommt mit dem neuen Modell ein neuer Name ins Spiel. Der kompakte Toyota des 21. Jahrhunderts heißt Auris. Das leitet sich vom griechischen Wort für Gold ab und entsprechend soll der 4,22 Meter lange Auris die ohnehin goldigen Bilanzen von Toyota weiter polieren. Übrigens ist der Corolla nicht tot. Er lebt als etwas größere Stufenhecklimousine in anderen Märkten weiter.

Der Auris tritt hierzulande in der Golf-Klasse an. Dazu wirft er eine modern gezeichnete Karosserie mit markantem Toyota-Gesicht und einen überraschend geräumigen Innenraum in den Ring. Toyota Designchef Wahei Hirai erläuterte, dass der Auris von Innen nach außen entstanden sei. So sorgt ein flacher Boden für mehr Fußraum im Fond, die Rücksitze lassen sich im Easy Flat System mit einem Handgriff umklappen. Vorne sitzt der Schalthebel griffgünstig hoch auf einer luftigen Mittelkonsole. Mit 1,52 Metern ist der Auris relativ hoch, was im Inneren dem Kopfraum zu Gute kommt. Die Windschutzscheibe sitzt weit vorne. Auch das trägt zum insgesamt luftigen Raumgefühlt des Wagens bei. Tatsächlich sind die Sitz- und Platzverhältnisse auf Golf-Niveau oder sogar leicht darüber. Der Kofferraum fasst 354 Liter und genügt damit den Klassenansprüchen locker.

Anders als vor allem die deutsche Konkurrenz beschränkt sich Toyota beim Motorenangebot. Zwei Diesel und zwei Benziner müssen fürs erste genügen. Los geht es mit dem aus dem Yaris bekannten 1,4 Liter Otto mit 97 PS/ 71kW. Neu ist der 1,6 Liter VVT-i mit 124 PS/91 kW mit dualer variabler Ventilsteuerung. Toyota erwartet, dass sich rund 40 Prozent der Kunden für dieses Triebwerk entscheiden. Er ist laufruhig und sparsam (7,1 l/100 km) und ausreichend agil, obwohl das Drehmoment von 157 Nm nicht üppig ausfällt. Wer mehr Leistung will, muss zum Diesel greifen. Mit 126 PS/93 kW und 300 Nm bietet der 2.0 D-4D den insgesamt harmonischsten Antrieb für den Auris. Er ist mit 5,7 Litern Verbrauch auch der sparsamste. Als Top-Motor dient der 2.2 D-CAT mit 177 PS/130 kW. Mit den potenten Dieseln sieht sich Toyota gut gerüstet für den deutschen Markt. Die Otto-Motoren haben Fünfganggetriebe, die Diesel verfügen über sechs Schaltstufen.

Das Fahrwerk ist gegenüber dem letzten Corolla deutlich verbessert. Die Federung ist straff, aber komfortabel, auch schlechte Straßen werden gut absorbiert ohne dass die Exaktheit des Fahrens darunter litte.

Kampfpreise und Rabatte wird es auch 2007 von Toyota nicht geben. Andererseits ist der Auris, für dessen Produktion die britischen Werker nur halb so lange brauchen wie die Wolfsburger für den Golf, mit einem Basispreis von 15.200 Euro für den Dreitürer nicht teurer als der Vorgänger. Der Preis wurde trotz deutlich gewachsener Sicherheitsausstattung (Knieairbag für den Fahrer) gehalten. Der fünftürige Auris 1.6 VVT-i in der gehobenen Sol-Ausstattung kostet 19.300 Euro. Der vergleichbare Diesel liegt bei 22.350 Euro. Das Top-Modell kommt mit einer eigenen, sehr ausführlichen Ausstattung für 24.950 Euro auf den Markt.

Text: Günter Weigel

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