Wer sich besonders für den Motorsport auf der Rundstrecke interessiert, darf sich natürlich die Tourenwagen Classics und die Tourenwagen-Legenden der vergangenen Jahrzehnte nicht entgehen lassen. Die sind zu sehen in Halle 3, in der „World of Motorsport“ mit ganz unterschiedlichen Exponaten von Abarth über Audi, BMW, Lexus, Toyota, bis Porsche, Mercedes-Benz und Volkswagen. Wo sonst sähe man, zum Beispiel, heute noch einen der V8-Star-Tourenwagen, mit denen sich Johnny Cecotto, der Portugiese Pedro Lamy und der seinerzeit noch ganz junge Bitburger Thomas Mutsch einen Namen machten. Dazu ein BMW Z4 GT3, eine C-Klasse ITC AMG Mercedes aus dem Jahr 1996 und der Toyota TS030 Hybrid, der bereits ab 2012 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ganz vorn mitfuhr. Das „Doppelherz-Auto“ des größten Auto-Herstellers der Welt war nicht nur in Le Mans erfolgreich. Sein Hybridsystem gewinnt beim Bremsen Energie zurück, die beim Beschleunigen durch die Elektromotoren wieder in Vortrieb umgesetzt werden kann. Der Ottomotor leistet 537 PS, das automatisch geregelte Hybridsystem packt noch einmal 305 PS obendrauf.
Etwas ganz Besonderes sind die röhrenden „fliegenden Hasenkästen“ wie NSU TT, Renault Gordini, Fiat 127, Autobianchi A112 und Mini Cooper aus dem „Kampf der Zwerge“. Diese Serie mit den kleinen Rennern mit einem Hubraum von bis zu 1300 ccm Hubraum feiert im kommenden Jahr ihren 30. Geburtstag. Sie ist aktuell Deutschlands größte Sprint-Rennserie. Die bissigen und kernigen Flitzer sind die Publikumslieblinge auf jeder Veranstaltung des historischen Motorsports.
Die Essen Motor Show ist aber nicht nur eine reine Motorsport-Ausstellung. Viele auf den ersten Blick eher unscheinbare Ableger aus der Welt historischer Fahrzeuge mit Seltenheitscharakter stehen dort neben den auffallenden „dicken“ US-Schlitten mit einem Achtzylinder-Big-Block unter der Haube. Das vielleicht beste Beispiel auf der EMS 2021 ist ein Hanomag Typ 2 aus dem Jahr 1928. Er war damals das erste Straßendienstauto des ADAC, gleichsam ein Vorfahre der „Gelben Engel.“ Sein Spitzname – Kommissbrot – leitete sich von jener Backware ab, die als Verpflegung für das Militär berühmt wurde.
Fotos: Jürgen C. Braun