Junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren sind im Straßenverkehr in erhöhtem Maße gefährdet. Viele der Unfälle ereignen sich nachts und am Wochenende.
Auf einem Presseseminar des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DRV) in Erfurt diskutierten Wissenschaftler und Fachjournalisten über die Ursachen der hohen Unfallbeteiligung junge Fahrer, aber auch über Maßnahmen, die Unfallzahlen zu senken. Die Experten waren sich darüber einig, dass nicht alle jungen Fahrer Raser seien. Nur eine Minderheit der Fahranfänger weise eine erhöhte Risikobereitschaft auf und sei bereit, Verkehrsregeln zu übertretn. Diese Gruppe präge leider allzu oft das Bild, das in der Öffentlichkeit über junge Autofahrer herrscht.
Bei den Vorträgen wurde deutlich, dass den Fahranfängern gleich mehrere Probleme zu schaffen machten: Zum einen fehle ihnen die realistische Risikoeinschätzung, die bei alten Hasen durch viele gefahrene Kilometer angewachsen ist. Zum anderen hätten die jungen Erwachsenen noch nicht gelernt, wie sie mit Emotionen und Konflikten während der Fahrt umgehen sollen, etwa wenn eine ausgelassene Frau gemeinsam unterwegs ist und den Fahrer zu einem forscheren Fahrstil animieren möchte. Besonders gefährdet seien diejenigen, die auf der Suche nach Anerkennung mit dem Auto Unagbhängigkeit und Macht demonstrieren wollten. Unsicherheit, so einer der Forscher, werde durch Coolness überspielt, und das bedeute eben Gas geben, und nicht Fuß vom Gas.
Vor diesem Hintergrund sei das begleitete Fahren ab 17 eine empfehlenswerte Maßnahme. Gerade in der Phase direkt nach dem Führerscheinerwerb erleichtere die Antwesenheit einer erfahrenen Begleitperson das Hineinwachsen in den Straßenvekrehr. Die hohe Unfallquote innerhalb der ersten Jahre könne dadurch duetlich reduziert werden. Abver auch ein Alkoholverbot für Anfänger während der Probezeit, das derzeit im Bundesverkehrsministerium vorbereitet wird, sei sinnvoll. Befragungen hätten ergeben, dass eine überwiegende Mehrheit der jungen Fahrer diese Maßnahme begrüßen würde. Die Gesellschaft müsse sich der Verantwortung stellen, die sie gegenüber den jungen Fahrern im Besonderen und gegenüber allen Verkehrsteilnehmern habe, war der einhellige Tenor unter den Teilnehmern des Presseseminars.
Text und Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)