Test-Tour: Opel Astra Caravan

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Bei Opel heißen die Kombis traditionell Caravan, so auch beim kompakten Astra. Viel wurde in Rüsselsheim daran gearbeitet, um das schlechte Image wieder los zu werden, das man sich mit Sparwut und Ignoranz gegenüber den Kundenwünschen erarbeitet hatte. Mangelnde Qualität und altbackenes Design galt es zu überwinden. Der neue Astra und Astra Caravan, die im Jahr 2004 ihr Debüt feierten, sorgten für frischen Wind und gute Verkaufszahlen. Wir prüften den Astra Caravan mit dem 1,8-Liter Benziner und der beliebten Ausstattung Edition im automobilen Alltag.

Auf einer Länge von 4,51 m spannt sich das vergleichsweise schicke Blechkleid des Astra Caravans. Kein Pampers-Bomber, sondern eher artgerechtes Transportmittel für preissensible Familien mit Platz-und Ladebedarf. Vier Personen können bequem reisen, sofern ihre Beinlänge nicht allzu die üblichen Standardmaßen übersteigt. Immerhin hat die Kombiversion einen Radstand von 2,70 m. Der fünfte in der Mitte auf der Rückbank hat klassenüblich das Nachsehen und muss sich in bewegungstechnischer Bescheidenheit üben. Das Interieur ist typisch Opel. Ein aufgeräumtes Armaturenbrett, die wichtigsten Bedienelemente in der Mittelkonsole sind dank großer Drehknöpfe leicht zu bedienen. Die Verarbeitung unseres Testwagens zeigte keine Schwächen. Beim Thema Gepäckraum kann der Opel glänzen. Im Normalfall fasst das Gepäckteil 500 Liter, klappt man die Sitze um, vergrößert sich der Wert auf bis zu 1.590 Liter. Gegenstände bis zu einer Länge von 2,70 m passen in den Schlund, sofern man den umklappbaren Beifahrersitz geordert hat. Die Ladekante ist angenehm niedrig, so dass auch der Großeinkauf beim Getränkemarkt nicht zu einer Überstrapazierung der Armmuskeln führt: praktisch ist das optionale und 120 teure Ordnungssystem für den Kofferraum FlexOrganizer. Auf Schienen kann man Raumteiler; Haken und Netze einklemmen, so dass nichts umherfliegt und alles übersichtlich und ordentlich verstaut werden kann.

Der 1,8 Liter Ecotec Vierzylinder leistet 103 kW/140 PS. Die Pferdchen reichen aus, den 1.300 Kilogramm schweren Wagen recht flott zu beschleunigen und für eine Höchstgeschwindigkeit von 207 km/h, sofern man gerne schaltet und den Drehzahlbereich mit einer geeigneten Gangwahl zu harmonisieren versucht. Das ist allerdings nicht immer einfach, da der Motor hoch dreht und für das fahrerische Wohlklangbedürfnis ein sechster Gang fehlt. So ist das Aggregat recht laut und verdient sich zudem keine Lorbeeren an der Tankstelle. Opel gibt den Durchschnittsverbrauch mit 7,6 Litern an, ein sehr optimistischer Wert wie wir erfuhren und an der Tankstelle bemerkten. Bei sehr gemäßigter Fahrweise auf Autobahnstrecken flossen immerhin knapp neun Liter durch die Leitungen und bei den typischen Kurzstrecken im Alltagsbetrieb drückten wir den Verbrauch nicht unter 10 Liter.

Ab 21.000 Euro ist unser Wagen gelistet. Lederlenkrad, Klimaanlage, Stereo-CD-Radio und das Sicht-Paket mit automatisch abblendendem Innenrückspiegel, automatisch geregelter Mittelkonsolenbeleuchtung und automatischem Abblendlicht gehören ab Werk dazu.

Text: Elfriede Munsch

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