Erste Erfahrungen: KIA Carens, Modelljahr 2006/07

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Möglichst viel Platz im Innenraum, der auch noch multifunktionell sein soll und das Fahrzeug dennoch mit kompakten Außenmaßen. Dazu noch sicher und wirtschaftlich und chic aussehen soll er zudem auch noch. Das sind die Anforderungen, die nicht nur die junge Familie mit hohem Freizeit-Bewusstsein an Fahrzeuge stellt, die Kind und Kegel und alles was dazu gehört, aufnehmen soll. Kurzum: die Raumriesen, die auch Mama noch bequem in die nächste Parklücke chauffieren kann, sind in. Eines dieser Vielzweck-Mobile, und ein äußerst preisgünstiges noch dazu, ist der Kia Carens.

Zum Modelljahr 2006/2007 haben die Südkoreaner ihren Kompakt-Van jetzt neu auf die Räder gestellt. Größer ist er geworden, bis zu sieben Personen nimmt der Korea-Van jetzt auf und die verarbeiteten Materialien haben an Qualität gewonnen. Dass neben einem 145-PS-Benziner auch ein Diesel mit nur fünf PS weniger an Leistung zur Verfügung steht, erhöht die Chancen des neuen Carens im Vergleich zu Wettbewerbern wie etwa dem Opel Zafira.

4,55 Meter lang ist der neue Carens und hat dabei gegenüber dem Vorgänger um fünf Zentimeter zugelegt. Ein Attribut, das übrigens auch für alle anderen Abmessungen gilt. Wer etwas erben will in diesem Segment, der muss durch Vielseitigkeit überzeugen. Bei diesem Anforderungsprofil braucht sich der neue Carens nicht zu verstecken. Erst einmal sorgt die erhöhte Sitzposition für gute Rundumsicht und das flexible Sitzkonzept erfüllt alle Erwartungen.

Der Carens, der auf der verkürzten Plattform der Mittelklasse-Limousine Magentis entstanden ist, lässt sich wahlweise an die zu befördernde Klientel anpassen: Personen oder Gepäck. Da sich die Sitze der mittleren und hinteren Reihe komplett umlegen lassen, schluckt das Kofferraumabteil bis zu 2100 Liter an Gepäck. Da steht auch dem gemeinsamen Urlaub der kinderreichen Familie nichts im Wege.

Konzeptioniert als Fünfsitzer, kann für 600 Euro Aufpreis ein Siebensitzer aus dem neuen Carens werden, dann allerdings geht es auf den billigen Rängen naturgemäß etwas eng zu. Ansonsten lassen Bein- Knie- und Kopffreiheit nichts zu wünschen übrig. Da Designer aus Korea, Deutschland und den USA ihre Ideen in das neue Fahrzeug eingebracht haben, ist aus dem neuen Kia-Van zwar kein optischer Überflieger geworden, aber das Auto ist modern und schnörkellos geschnitten Funktionalität ganz klar vor Form, ohne diese dabei völlig zu vernachlässigen.

Unsere ersten Erfahrungen mit beiden Motorisierungen waren zwiespältiger Natur. An Leistung und Vortrieb der beiden EU 4 erfüllenden Aggregate mangelt es nicht. Der Selbstzünder ist zudem mit serienmäßigem Partikelfilter ausgestattet. Die beiden manuellen Getriebe (beim Diesel Sechsgang beim Benziner Fünfgang) sind in ihrer Handhabung zwar nicht gerade als sportlich zu bezeichnen, doch Hakeln zumindest ist ihnen fremd. Nicht mehr zeitgemäß ist jedoch die Vierstufen-Automaik, die den Eindruck hinterlässt, als befinde sie sich permanent auf der verzweifelten Suche nach der richtigen Gangstufe. Da Asiaten und Nordamerikaner in dieser Hinsicht jedoch keine allzu großen Ansprüche stellen, bleibt der Wunsch der europäischen Statthalter nach Besserung in diesem Falle unerfüllt.

Angeboten wird der Neuling in den beiden Ausstattungslinien EX und LX an; zur Serienausstattung gehören unter anderem sechs Airbags und eine Klimaanlage. Ein ESP ist aufpreispflichtig. Eine Version mit Flüssiggas (LPG) ist angedacht, eine Erdgas-Umrüstung wird es aus Kostengründen nicht geben.

Markteinführung soll am 27. Oktober sein, die endgültigen Preise stehen noch nicht fest, doch die Basisversion, so ein Konzern-Sprecher, soll unter 19.000 Euro liegen. Diese betrug bisher 17.650 Euro. Was wiederum einen vergleichenden Blick in die Preisliste von Zafira, Touran oder Renault Scénic wert ist.

Text: Jürgen C. Braun

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