Erste Erfahrungen: Audi TT 2006

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Wie verbessert man eine Ikone? Vor dieser Frage standen die Audi-Entwickler, als es um die zweite Generation des Sportwagens TT ging. Der erste TT war und ist ein designerisches Ausrufezeichen: bullig, aber dynamisch, schick und trotzdem maskulin. Für Audi war der TT der Einstieg in die Welt der Sportwagen und auch wenn es nie zum echten Porsche-Konkurrenten gelangt hat, erfreute sich der Bayer dank seiner extravaganten Form doch einer regen Nachfrage. Rund eine viertel Million Einheiten wurden seit der Markteinführung 1998 verkauft. Der Neue soll ab September diese Verkaufszahl toppen.

Um es vorweg zu nehmen: Die Verbesserung ist geglückt. Der TT des Jahrgangs 2007 sieht schärfer aus als das Original, er ist etwas größer, etwas sportlicher, leichter und trotzdem bequemer. Die bullige Präsenz ist einer eleganten Schärfe gewichen. Man erkennt den TT auf den ersten Blick als solchen, aber er sieht besser aus, eleganter und leichtfüßiger. Das liegt zum einen an den gewonnen 14 Zentimetern in der Länge. Auf nunmehr 4,18 Metern streckt sich der zwei- und Zweisitzer, da er auch in der Breite um fast acht Zentimeter zulegte, ergeben sich schon fast logisch mehr Platz für die Insassen, aber auch mehr Möglichkeiten, das Design zu strecken. Tatsächlich sitzt man im neuen TT als lang gewachsener Mensch deutlich kommoder, ohne dass die Sportlichkeit darunter leidet. Alles liegt ergonomisch bestens arrangiert bereit. Die verwendeten Materialien sind von der gewöhnten Güte, man fühlt sich wohl im TT, solange man kein Kind ist und hinten sitzen soll. Dort finden nur notfalls kurze Menschen Raum, besser eignen sich die Sitze durch Umklappen als Kofferraumvergrößerung. Dann fasst das Heck des TT satte 700 Liter, genug für zwei Golfpacks und ein paar Sachen zum Wechseln.

Für diese Art von Transporten gibt es aber auch im Audi-Angebot bessere Fahrzeuge, weshalb man sich im TT auch auf die sportliche Art der automobilen Fortbewegung konzentrieren kann. Der Basis-TT startet mit einem 147 kW/200 PS TFSI-Motor, der aus dem VW-Konzern bekannt ist und seine Kraft an die Vorderräder abgibt. Wer mehr will, nimmt den 3.2 V6, der schon im bisherigen TT seinen Dienst wohlklingend, aber nicht immer überzeugend antrat. Daran hat sich auch im neuen nichts geändert. Der 250 PS-V6 klingt gut, dreht aber nicht gerne hoch und ist außerdem, da mit Quattro-Antrieb gekoppelt, rund 150 kg schwerer als der Vierzylinder. Daraus erwächst für den Basis-TT eine neue Leichtigkeit des Fahrens. Er ist einfach agiler und Kurvenwilliger als der V6. Nimmt man noch die optionale S-Tronic, bei VW als DSG-Getriebe bekannt, fehlt einem eigentlich nichts. Die Fahrleistungen sind Sportwagentypisch: In 6,6 Sekunden sprintet der Vierzylinder als 100 km/h, der V6 schafft es sogar in 5,9 Sekunden. Die Top-Speed liegt bei 240 km/h und abgeregelten 250 km/h. Beim Verbrauch schlägt der Vierzylinder den V6 mit 7,7 zu 10,3 Litern glatt. Da er naturgemäß auch billiger ist, spricht für den großen nur das Prestige der sechs Töpfe und der Allradantrieb im Winter. Mit 31.900 Euro ist der neue Audi TT kein Schnäppchen. Andererseits gibt es für das Geld jede Menge Auto und notwendige Ausstattungsdetails wie eine Klimaautomatik sind schon drin. Der 3.2 Quattro kostet 39.900 Euro. Die S-Tronic verteuert das Paket jeweils um 2.100 Euro. Damit hält Audi gehörigen Respektabstand zum Porsche Cayman und tummelt sich in einer Liga mit BMW und Benz, ganz wie bei den übrigen Baureihen des Hauses.

Text: Günter Weigel

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