Die neue Generation der Mercedes-Benz E-Klasse, die am 10. Juni bei den Händlern startet, stellt sich wenig später einem Härtetest: Am 21. Oktober starten 33 E-Klassen mit Dieselantrieb zu einer Langstreckenfahrt von Paris nach Peking, wo derzeit die lokale Produktion der Limousine anläuft. Der symbolische Brückenschlag zwischen Europa und Asien führt über weite Strecken entlang der Route des ersten transkontinentalen Autorennens der Geschichte, das am 10. Juni vor 99 Jahren gestartet wurde und in 62 Tagen von Peking nach Paris führte. Mercedes-Benz will die Fahrt, die teilweise durch unwegsames Gebiet verläuft, in 26 Tagen schaffen.
Bei der E-Klasse-Flotte, die am 21. Oktober in Paris an den Start geht, handelt es sich um insgesamt 33 serienmäßige E-Klasse Modelle mit Dieselantrieb, die teilweise über den Allradantrieb 4MATIC verfügen. Neben 30 E 320 CDI gehören auch drei E 320 BLUETEC zum Feld. Diese BLUETEC-Technologie wurde insbesondere zur Reduktion von Stickoxid-Emissionen entwickelt und wird im Herbst 2006 zunächst in den USA eingeführt. Mercedes-Benz verspricht bei Anwendung von BLUETEC eine Verminderung des Kraftstoffverbrauchs um 20 bis 40 Prozent. Die Anwendung in Fahrzeugen für den europäischen Markt soll, so der Hersteller, bis spätestens 2008 erfolgt sein.
Am Steuer der Fahrzeuge sitzen insgesamt 330 Fahrer, die sich etappenweise abwechseln. Die erste Etappe führt über rund 3.400 Kilometer von Paris über Stuttgart, Berlin und Warschau sowie die baltischen Hauptstädte Vilnius, Riga und Tallinn nach St. Petersburg. Dabei passieren die Teilnehmer einige der schönsten Städte und Plätze des alten Europas sowie weitgehend unberührte Gegenden wie die masurischen Seen im Nordosten von Polen.
Jenseits von Moskau, das die Teams zu Beginn der zweiten Etappe erreichen, beginnt der unbekannte Teil Europas. Städte wie Nizhny Novgorod und Kazan am so genannten Wolga Highway, die Binnenhafenstadt Perm oder das jenseits des Urals gelegene Jekaterinburg an der imaginären Grenze zu Asien sind für die meisten Teilnehmer ebenso Terra incognita wie die Landschaften, die sie auf einer Distanz von rund 2.700 Kilometern durchfahren: Tschuwaschien, Tatarstan, Udmurtien.
Bis Jekaterinburg folgt die Strecke der E-Klasse weitgehend der Originalroute des ersten transkontinentalen Autorennens der Geschichte, das am 10. Juni vor 99 Jahren in Peking gestartet wurde. In Jekaterinburg verlässt die E-Klasse-Flotte die Originalroute von 1907 und fährt – anstelle über Sibirien – über Kasachstan in Richtung China. Die dritte, 2.500 Kilometer lange Etappe führt über Qostanai und die neue kasachische Hauptstadt Astana in die alte Kapitale des Landes, Almaty. Dabei durchqueren die Teilnehmer die scheinbar endlosen Weiten der kasachischen Steppe und der Hungersteppe, in deren Zentrum ein unbewohntes Gebiet von der Größe Ungarns liegt.
Almaty, bis heute das wirtschaftliche und kulturelle Herz Kasachstans, liegt im Schatten des Tien-Shan-Gebirges mit seinen Aufsehen erregenden Gletschern, deren höchste über 5.000 Meter über der Stadt aufragen. Von hier aus führt die vierte, rund 3.100 Kilometer lange Teilstrecke in Chinas wilden Westen. Nördlich der Taklamakan-Wüste treffen Kontraste aufeinander, wie sie stärker nicht sein könnten. Zwischen den einsamen Jurtencamps der Nomaden und neuen Millionenstädten wie Ürümqi liegen nur wenige Stunden Fahrzeit, zwischen der sandigen Oasenstadt Turfan und ihrem fruchtbaren Weinanbaugebiet nur Minuten.
22 Tage nach dem Start in Paris stoßen die E-Klasse-Teams südlich von Hami auf die Seidenstraße. Auf dem historischen Handelsweg erreichen die Teilnehmer die westlichen Ausläufer der Großen Mauer und treffen schließlich am Endpunkt der vierten Etappe, in Lanzhou, auf eine andere chinesische Lebensader: Den Gelben Fluss.
Rund 1.900 Kilometer trennen die Fahrer der letzten Etappe vom Schlusspunkt der Tour. Die Route folgt zunächst dem Tal des Gelben Flusses und durchquert die Ausläufer der Wüste Gobi und die Grasweiden der Inneren Mongolei. Am 17. November, dem 26. Fahrtag, 28 Tage nach dem Start in Paris, sollen die 5 Teilnehmer schließlich nach insgesamt rund 13.600 Kilometern das Ziel der außergewöhnlichen Langstreckenfahrt erreichen: Die Mauern der verbotenen Stadt im Zentrum von Peking. Einen Tag später wird hier die AutoChina eröffnet.