DaimlerChrysler Berlin: Harter „Hut“ schützt vor Unfällen

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Die 80 Azubis der Berliner Niederlassung von DaimlerChrysler tragen während ihrer praktischen Ausbildung ein Base-Cape mit eingebautem flexiblem Protektor auf dem Kopf. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt der Norddeutschen Metall-Berufsgenossenschaft, erläutert Andreas Brendel. Der Diplom-Ingenieur aus dem Präventionsdienst analysierte Unfälle im Kfz-Instandsetzungsgewerbe in Berlin und Brandenburg. Etwa 2.900 Kfz-Betriebe mit 31.000 Mitarbeitern agieren dort am Markt. Dabei nahmen Kopfverletzungen (11,5 Prozent) Rang 2 ein. Klar mit rund 48 Prozent rangieren Handverletzungen an erster Stelle.

Im Untersuchungszeitraum von einem Jahr ereigneten sich 1.400 Arbeitsunfälle, in denen Mitarbeiter mindestens drei Tage krankgeschrieben waren. Der Gesamtschaden für die Unternehmen betrug allein in dieser Periode fünf Millionen Euro. Nach Auskunft von Brendel waren Arbeiten unter dem Fahrzeug die häufigsten Ursachen für Kopfverletzungen. Hinzu kommt, dass bei jungen Mitarbeitern unter 20 Jahren die Unfallquote doppelt so hoch ist wie bei älteren. Der Manager führt dies auf den Erfahrungsschatz der Gestandenen zurück.

Mit dem Projekt, die Laufzeit beträgt ein Jahr, sollen künftig die Unfälle nicht nur bei den Azubis in der Berliner Niederlassung von DaimlerChrysler reduziert werden. Von dieser Aktion erhofft sich die Norddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft eine Signalwirkung auch für andere Betriebe der Fahrzeuginstandhaltung. Brendel: Wir suchten Anbieter, die modische Base-Caps produzieren, die von den Jugendlichen auch angenommen werden. Das ist uns gelungen, wie das Beispiel zeigt. Die Berufsgenossenschaft sponserte die Anstoßkappen.

Nach einem Jahr erfolgt eine gründliche Auswertung dieses Projektes. Bei positivem Ergebnis soll es dann auf weitere Kfz-Betriebe ausgedehnt werden. Denn jeder Unfall ist einer zuviel.

Text und Foto: Erwin Halentz

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