Erste Erfahrungen: Audi Allroad Quattro

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Audi-Fahrer legen Wert auf sportliche Eleganz, gerne auch abseits befestigter Pisten, zumindest theoretisch. Für die abwegige Nutzung hat Audi schon vor sechs Jahren den Allroad entwickelt. Der Name ist Programm und so darf der Eigner des allradgetriebenen Audi seinem fahrerischen Spieltrieb auch auf Schotterpisten frönen und das sportliche Konzept des Avant um die Offroad-Komponente erweitern. Jetzt kommt der Nachfolger des ersten Ingolstädter Soft-Geländewagens auf den Markt.

Das Außendesign des neuen Allroad Quattro ist der Linienführung des Audi A6 Avant eng verwandt. Die markanten Offroad-Stilelemente wie ein Unterfahrschutz aus Edelstahl oder die Beplankung der Schweller zum Schutz vor Steinschlag fügen sich harmonisch in das Gesamtbild. Auffällig sind auch die vertikalen Streben des Grills. Sonst unterscheidet sich der Allroad optisch nur wenig von einem normalen A6 Avant. Seine Abmessungen entsprechen weitgehend dem des A6 Avant, allerdings übertrifft er den zivilen Kombi um rund sechs Zentimeter in der Höhe, zumindest wenn die serienmäßige Luftfederung ganz ausgefahren ist.

Sportlich auf allen Wegen unterwegs zu sein, definiert Audi nicht über die möglichen Driftwinkel auf holprigem Geläuf, sondern eher mit der Fähigkeit, auch abgelegene Ecken zu erreichen, um dort aktiv Sport zu treiben. Der Gepäckraum des Allroad ist entsprechend für die avisierte freizeitaktive Klientel optimiert. Im Laderaum, der sich durch Klappen der asymmetrisch geteilten Lehnen mit zwei Handgriffen von 565 auf 1.660 Liter Stauraum erweitern lässt, sind zwei Schienen eingelassen. In ihnen kann man vier Verzurr-Ösen arretieren oder auch einen Spanngurt, eine Teleskopstange und einen Fahrradhalter einsetzen.

Als Antrieb stehen vier direkteinspritzende Motoren zur Wahl, zwei Benziner und zwei Diesel. Der 3.2 FSI ist ein V6, der 188 kW/255 PS leistet; beim 4.2 FSI handelt es sich um einen V8 mit 257 kW/350 PS. Die beiden Diesel sind Sechszylinder mit 2,7 beziehungsweise 3,0 Litern Hubraum sowie 132 kW/180 PS und 171 kW/233 PS. Sie verbrauchen im Alltag nur um die neun Liter, was angesichts der Größe des Autos und der gebotenen Leistung als günstig gelten darf. Erfahrungsgemäß wird sich das Gros der deutschen Käufer für einen der Selbstzünder entscheiden auch wenn die Benziner bei ersten Ausfahrten in den Alpen den agileren Eindruck hinterließen.

Bei allen Motoren wird die Kraft über sechs Fahrstufen manuell oder per Automatik an alle vier Räder verteilt. Der permanente Quattroantrieb prägt den Charakter des Fahrens entscheidend. Sein zentrales, selbst sperrendes Mittendifferenzial arbeitet rein mechanisch und damit verzögerungsfrei. Es verteilt die Antriebsmomente variabel auf die Vorder- und Hinterachse. Im Regelfall zu je 50 Prozent; bei Bedarf gehen aber bis zu 75 Prozent der Antriebsleistung auf eine Achse. Das sorgt für starke Traktion auf losem Terrain und für festen Grip beim Beschleunigen aus Kurven.

Mit der elektronisch gesteuerten Luftfederung lässt sich die Trimmlage der Karosserie des Allroad um bis zu 61 Millimeter verändern, sowohl automatisch in Abhängigkeit vom Tempo als auch manuell. Audi hat dazu fünf Fahrprogramme dynamic, automatic, comfort, allroad und lift entwickelt. Das ESP hat spezielle Funktionen für den Einsatz im Gelände hinzubekommen. Im so genannten Offroad-Modus erfolgen die stabilisierenden Eingriffe später – der Vortrieb hat Priorität. Auf der Straße unterscheidet sich das Fahrverhalten des Allroad nicht vom gleich motorisierten Avant. So gesehen ein perfekter Kompromiss für alle, die ab und an mal über Schotterstraßen müssen oder ihr Sportgerät von der Wiese ziehen wollen. Preislich liegt der Allroad ausstattungsbereinigt je nach Motor nur rund 800 bis 1.500 Euro über dem Avant mit Luftfederung. Allerdings sprechen wir in jedem Fall von 47.600 Euro für den kleinen Diesel. Der 3,0 TDI und der 3,2 FSI belasten das Budget mit 48.600 Euro, der V8 kommt auf 66.000 Euro, jeweils zuzüglich Extras, versteht sich.

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