Ford schafft Platz und das zweimal. Denn am 20.Mai stellen die Kölner gleich zwei neue Fahrzeuge in die Schauräume ihrer Händler: Den S-Max und den Galaxy.
Der S-Max ist eine Mischung aus Van und Kombi, neudeutsch also ein Crossover-Modell und drückt schon mit seinem Auftreten Selbstbewusstsein aus. Nur kein Langweiler sein und immer in Bewegung, das scheint die Botschaft zu sein gemäß der neuen Formensprache Energie in Bewegung. Die keilförmige Schnauze, die vergleichsweise niedrige Dachhöhe und die ausgestellten Radhäuser verleihen dem 4,77 Meter langen Fahrzeug Dynamik. Schön und praktisch gestaltet ist auch das Heck. Die Heckklappe reicht weit bis in den Stoßfänger hinein und erleichtert so das Beladen des Fahrzeugs.
Beim neuen Galaxy ist nur der Name geblieben. Ansonsten hat die Großraumlimousine mit ihrem Vorgänger nicht mehr viel gemeinsam. Die erste Generation war aus der Zusammenarbeit zwischen VW, Seat und Ford entstanden und hatte dem Automarkt drei fast baugleiche Modelle (Sharan, Alhambra, Galaxy) beschert. Doch die Wege der Entwicklungsabteilungen haben sich wieder getrennt und so steht der neue Ford Galaxy auf der Plattform des künftigen Ford Mondeo. Der Raumgleiter aus Köln ist auf den ersten Blick als Mitglied der Ford-Familie zu erkennen. Wie der S-Max entspricht auch das Design des Galaxy der neuen Formensprache, die Eleganz und Dynamik in Einklang bringen will. So wirkt die zweite Generation auch deutlich sportiver als der etwas betuliche Vorgänger.
Im Inneren erwartet die Passagiere bei beiden Fahrzeugen ein aufgeräumtes und durchdachtes Ambiente. Alles ist übersichtlich angeordnet, die Schalter lassen sich einfach bedienen und auch die Handhabung des Bordcomputers über die Tasten auf dem Lenkrad gelingt leicht. Eine nette Idee ist die Gestaltung der Handbremse in Form eines Schubhebels wie man sie aus einem Flugzeug kennt. Insgesamt 26 beziehungsweise 31 Ablagefächer bieten Platz für die vielen Dinge, die man im Auto spazieren fährt und helfen, Ordnung zu halten. Das Handschuhfach ist klimatisiert und groß genug, Flaschen zu kühlen. Einzig die Klappe hinterließ bei den ersten Probefahrten keinen sonderlich stabilen Eindruck. Elektrische Fensterheber und Außenspiegel, eine Klimaanlage, Bordcomputer, Zentralverriegelung und eine gute Sicherheitsausstattung mit unter anderem einem Knieairbag für den Fahrer und Kopf-und Schulterluftsäcke für vorn und die zweite Reihe gehören ab Werk dazu.
Serienmäßig hat der S-Max fünf Einzelsitze an Bord. Der 2,85 m lange Radstand sorgt für Bewegungsfreiheit der Insassen. Die zwei optionalen Sitze Nummer Sechs und Sieben sind dagegen eher für Kinder und auch dann nur im Kurzstreckeneinsatz geeignet. Praktisch ist dagegen der gegen Aufpreis von 370 Euro erhältliche ausziehbare Gepäckraumboden, dieser erleichtert das Beladen des Fahrzeugs. Die Sitze der zweiten (und dritten) Reihe können alle mit zwei Handgriffen umgeklappt werden, so dass ein ebener Ladeboden entsteht. Das Kofferraumvolumen variiert so zwischen 854 und 2.100 Litern.
Der Galaxy punktet durch deutlich mehr Platz. Der Radstand von 2,85 m und der leicht ansteigende Fahrzeugboden bewirken, dass trotz der vergleichsweise kompakten Außenmaße (Länge: 4,82 m, Breite: 1,91 m, Höhe: 1,73 m) die Insassen ein gutes Raumgefühl haben. Sieben Einzelsitze, die jeweils individuell verstellbar sind, sorgen für komfortables Reisen. Selbst die Hinterbänkler auf der dritten Reihe können sich recht bequem niederlassen. Auch ihre Rückenlehnen lassen sich neigen, so dass man eine angenehme Sitzposition finden kann. Wie beim S-Max lassen sich die Sitze in wenigen Handgriffen im Boden versenken. Das lästige Ausbauen von schweren Sitzmöbeln wie in der alten Ausgabe des Galaxy entfällt. Selbst bei voller Bestuhlung fasst der Kofferraum noch bis zu 435 Litern; sind alle Sitze umgeklappt, reicht das Volumen bis zu 2.325 Litern. Dann entsteht eine Ladefläche von über zwei Metern Länge und einer Breite von 1,14 Metern. So taugt der Galaxy sowohl für den Personen- als auch für den Gütertransport.
Beim Vortrieb liegt das Augenmerk für den S-Max auf zwei leistungsstarken Benzinern, die 107 kW/145 PS (Spitze: 197 km/h, Verbrauch: 8,1 Liter) und 162 kW/220 PS (Spitze. 230 km/h, Verbrauch: 9,4 Liter) leisten. Letzterer wird auch im Focus ST verbaut. Das Fahrwerk ist sportlich abgestimmt, ohne aber jede Bodenwelle ungefiltert an die Bandscheiben des Insassen weiter zu geben.
Der alte Galaxy hatte einen Dieselanteil von über 85 Prozent. Konsequenterweise bieten die Kölner zur Markteinführung auch für den Neuling drei Selbstzünderaggregate an. Das Angebot reicht von 74 kW/100 PS, über 96 kW/130 PS bis zu 103 kW/140 PS. Mit dem Basisaggregat dürfte man allerdings seine liebe Müh haben, den gut 1,6 Tonnen schweren in Bewegung zu setzen. Zudem gibt es für den kleinen Diesel keinen Partikelfilter. Bessere Wahl sind die leistungsstärkeren Motoren, die aber auch aus dem großen Van und auch aus dem S-Max keinen flotten Wagen machen. Aber im nächsten Jahr schafft der 2,7-Liter-Diesel mit 150 kW/204 PS aus der Zusammenarbeit mit Peugeot Abhilfe.
Bei der Preisgestaltung gibt sich Ford verbraucherfreundlich. So startet der S-Max ab 24.625 Euro, der Einstieg in den Galaxy beginnt bei 26.250 Euro.
Text: Elfriede Munsch