Sekundenschlaf: Die tödliche Gefahr

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200 Meter bei 130 km/h. Sekundenschlaf kann tödlich sein.

Junge Fahrer, Pendler, Geschäftsreisende und Lkw-Fahrer sind besonders gefährdet, vom Sekundenschlaf überrascht zu werden. Die Gründe: Ein straffer Terminkalender oder falsch verstandenes Heldentum. Denn das Schlafbedürfnis zu besiegen scheint das neue Kavaliersdelikt des 21. Jahrhunderts zu sein. Mit schrecklichen Folgen, denn nahezu jeder vierte tödliche Unfall auf Autobahnen kann auf das Einschlafen am Steuer zurückgeführt werden.

Der schnelle Tod durch Sekundenschlaf lauert zudem nicht nur nachts, wie viele vermuten. Einschlafunfälle häufen sich vor allem zwischen 6 und 7 Uhr morgens und in den Nachmittagsstunden, oft auch nach einem opulenten Mittagessen. Die Ursachen für das kurze Eindösen am Steuer – auch bei Fahrten am Tag – sind monotone Strecken und Übermüdung. Wer übermüdet oder schläfrig ist, fährt ganz generell mit einem erhöhten Risiko, denn seine Reaktionsfähigkeit ist um bis zu 74 % reduziert.

Erste Alarmzeichen für Übermüdung sind wiederholtes Gähnen, gerötete oder trockene Augen, schwere Lider und ein erhöhter Lidschlag. Auch wenn man mehr schaltet als sonst und mehr Lenkbewegungen macht, sind dies untrügliche Hinweise auf eine dringend fällige Pause.

Die einzige wirksame Hilfe bei Übermüdung ist eine kurze Schlafpause von maximal 20 Minuten. Danach sollte man bei einem kleinen Spaziergang den Kreislauf wieder in Schwung bringen, bevor man sich wieder ans Steuer setzt. Wer längere Fahrten vor sich hat, sollte alle zwei Stunden eine Viertelstunde Pause machen, in der er an der frischen Luft Sauerstoff tankt.

Wenig hilfreich ist es dagegen, sich mit Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken künstlich zu pushen. Und auch das während der Fahrt geöffnete Fenster täuscht eine trügerische Wachheit vor, die keineswegs vor einem plötzlichen Einnicken schützt.

Wer der Gefahr der Übermüdung am Steuer vorbeugen will, sollte nicht nur ausreichend schlafen, bevor er die Autofahrt antritt. Er sollte auch, insbesondere wenn er früh morgens in den Wagen steigt, am Abend vorher keinen Alkohol trinken, denn das macht nicht nur schlapp und müde, sondern birgt auch die Gefahr von Restalkohol im Blut.

Text: Deutsche Verkehrswacht e. V.

Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V. (DVR)

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