Erste Erfahrungen: Toyota RAV4 – Modelljahr 2006

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Die erste Generation des Toyota RAV4 wurde bei der Präsentation im Jahr 1994 von den Herstellern großer Geländewagen milde belächelt. Wer würde schon einen Bonsai-Off-Roader kaufen? Doch das Lächeln wich ganz schnell einem erstaunten Oh und dann hektischer Betriebsamkeit, da sich der Kleine mit dem Aussehen eines Geländewagens gepaart mit Allradantrieb und kompakten Außenmaßen als Kundenliebling erwies. Mit ihm setzte der Boom der kleinen SUVs ein. Kaum ein Hersteller kommt heute noch ohne einen solchen aus. Toyota verkaufte bisher vom RAV4 europaweit mehr als 650.000 Exemplare.

Am 4. März kommt die dritte Generation des kompakten Allradlers zu den Händlern. Der Japaner wirkt insgesamt erwachsener und dynamischer und will nun gegen BMW X3 antreten. Der nur noch als Fünftürer erhältliche Wagen fällt durch seine großen Stoßfänger, die ausgestellten Radhäuser und den markanten Kühlergrill auf. Außerdem hat er im Vergleich zum Vorgänger in der Länge um 13 Zentimeter auf 4,40 m und in der Breite um acht Zentimeter auf 1,82 m zugelegt. Der Radstand beträgt jetzt 2,56 m. Damit bietet der RAV4 den Insassen reichlich Raumkomfort. Die 60:40 geteilte Rücksitzbank lässt sich zudem um 17 Zentimeter zugunsten von mehr Beinfreiheit oder mehr Gepäckvolumen verschieben. Außerdem können die Rücksitzelemente mit einem Griff um geklappt werden, so dass ein ebener Ladeboden entsteht. Von 450 bis 1.752 Litern variiert das Kofferraumvolumen. Das Interieur des RAV4 hat sich ebenfalls positiv entwickelt und erinnert mehr an das Innenleben einer Limousine als an einen spartanischen Off-Roader. Ein übersichtliches Armaturenbrett, bequeme Sitze, viele Ablagen und ein großes Handschuhfach fallen auf den ersten Blick auf. Daneben überzeugt das Auto durch eine reichhaltige Serienausstattung. Eine Klimaanlage, elektrische Fensterheber und Außenspiegel, ein höhenverstellbarer Fahrersitz, ein höhen- und längs justierbares Lenkrad und das praktische Sitzsystem zum Verschieben und Umklappen gehören schon in der Basisversion dazu. Darüber hinaus bleiben in den nächsten Ausstattungsvarianten kaum Komfortwünsche offen. Eine umfangreiche Sicherheitsausstattung mit neun Airbags, darunter ein Knieluftsack für den Fahrer, und viele elektronische Helferlein wie ABS, Traktionskontrolle, HAC, die Anfahrhilfe am Berg und das Toyota-eigene Stabilitätsprogramm VSC sorgen für den Insassenschutz.

Gab es erst zur zweiten Generation im Jahr 2000 überhaupt den ersten Diesel im Programm, so wartet der Neue gleich mit zwei modernen Selbstzünder-Aggregaten auf. Der aus Avensis und Corolla Verso bekannte 2,2-Liter D-Cat mit 130 kW/177 PS sorgt für sportiven Vortrieb. Der Spurt auf 100 km/h gelingt in 9,3 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit ist bei 200 km/h erreicht. 400 Nm, die zwischen 2.000 und 2.600 Umdrehungen mobilisiert werden können, helfen beim souveränen Dahingleiten. Dabei fließen im Durchschnitt sieben Liter Diesel durch die Leitungen. Ein weiterer Pluspunkt dieses Motors ist seine Umweltverträglichkeit. So unterbietet er die Abgasnorm Euro 4 deutlich.

Als Diesel-Alternative bietet sich der 2,2-LiterD-4D mit 100 kW/136 PS an. Hier sorgen immerhin 310 Nm für eine ordentliche Durchzugskraft (Spitze: 180 km/h, Verbrauch: 6,6 Liter). Beide Motoren verfügen über eine Sechsgang-Schaltung. Der 2,0-Liter Benziner leistet 112 kW/152 PS. (Spitze: 185 km/h, Verbrauch: 8,6 Liter) Hier kann der Kunde zwischen einer manuellen Fünfgang-Schaltung und einer Vierstufenautomatik wählen. Alle RAV4-Fahrzeuge verfügen über einen aktiven Allradantrieb. Je nach Fahrsituation und Untergrund verteilt das Antriebsmanagement variabel die Kraft zwischen Front- und Hinterachse. Außerdem kann der Fahrer manuell durch die Betätigung des 4WD-Lock-Schalters die Kraftverteilung auf 55:45 einstellen. So gerüstet stellt das Fahren auf Feldwegen und matschigem Untergrund kein Problem dar. Wer sich für den RAV4 entscheidet, muss mindestens 25.700 Euro für den Benziner anlegen. Der kleine Diesel steht ab 27.300 Euro bei den Händlern und das Fahrvergnügen für den 177 PS-Selbstzünder beginnt ab 30.900 Euro.

Text: Elfriede Munsch

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