Volkswagen engagiert sich in China im Bereich der Unfallforschung. In einem Symposium an der Universität in Shanghai haben chinesische Verkehrswissenschaftler,Vertreter der Polizei und Regierung sowie Vertreter der VolkswagenAG und der deutschen Bundesanstalt für Straßenwesen ihreErfahrungen und Erkenntnisse ausgetauscht und erste Erkenntnissedes gemeinsamen Projektes vorgestellt.
Seit Mai 2005 arbeitet an der Tongji-Universität unter Begleitung von Experten aus Wolfsburg ein 10-köpfiges Unfallforschungsteam. In enger Abstimmung und Kooperation mit derlokalen Polizei des Jiading-Distriktes werden in vielen Fällen direkt amUnfallort Informationen zu Spuren, Fahrzeugverformung undUnfallursachen sowie deren Folgen gesammelt und ausgewertet. ImZentrum der Untersuchungen stehen neben den Fahrzeugen und derUnfallsituation auch die Fahrer und deren Fahrverhalten. Mittlerweilewurden 28 schwere Verkehrsunfälle erhoben und detailliert analysiert.Die Ergebnisse der Unfallanalysen bestätigen Aussagen einer begleitendenStudie der Tongji-Universität, in der über 70.000 Unfallanzeigen aus denJahren 1981 bis 2004 ausgewertet werden. Sie zeigt, dass nebenKonflikten zwischen Fahrzeugen und schwächeren Verkehrsteilnehmernwie Fußgängern und Zweiradfahrern die Kollision von Pkw und Lkw eingroßes Problem im chinesischen Straßenverkehr darstellt. So waren indieser Zeit nur 16 Prozent der getöteten Fahrzeuginsassen. Von denUnfallbeteiligten waren 29 Prozent Pkw, 37 Prozent Nutzfahrzeuge und 34Prozent Fußgänger und Zweiradfahrer.
Maßnahmen wie beispielsweise die konsequente Durchsetzung derGurtpflicht in allen Fahrzeugen oder die Trennung bzw. Schaffung vonSchutzzonen für schwächere Verkehrsteilnehmer könnten hier die Sicherheit erhöhen. Aber auch moderne Technologien wieAssistenzsysteme zur Aufmerksamkeitskontrolle, Fußgänger- undZweiradfahrererkennung, Kreuzungsassistenzsysteme oder eineautomatische Notbremse weisen ein hohes Potential zur Unfallvermeidungauf.