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Lydie Auvray: Pure (Westpark/Indigio)

Hannes Wader lässt seine Lieder gerne von ihr untermalen, Klaus Hoffmann hat sie zum Durchbruch als Sänger verholfen, überhaupt ist sie eine gefragte Studiomusikerin. Und wiewohl Lydie Auvray als Akkordeonistin und Sängerin regelmäßig selbst CDs unter eigenem Namen veröffentlicht, ist sie bis heute eher ein Geheimtipp geblieben. Das mag erstens daran liegen, dass das Akkordeon – wenn es im Vordergrund steht – nicht jedermanns Sache ist, und zweitens an Lydie Auvrays Bescheidenheit.

Auch mit der CD Pure legt sie es erkennbar nicht auf den ganz großen Durchbruch an. Sie ist vielmehr eine ganz persönliche Hommage an Auvrays Lieblingsinstrument. Pure , das heißt Akkordeon, ab und an Lydie Auvrays Gesang, Punkt. (Wobei Lydie Auvray tatsächlich singen kann).

Dass manche der Titel melancholisch klingen, mag am Naturell des Akkordeons liegen. Aber es geht auch anders: So ist El Cidre ein Instrumental, wie es fröhlicher und vergnügter kaum sein könnte. Das ist umso bemerkenswerter, als es diesen Titel auf einer früheren Auvray-CD schon einmal gab, nur kommt er hier ohne alle Begleitung, pure eben. Der Titel El Cidre ist mit Bedacht gewählt: Die Heimat des köstlichen Apfelweins ist auch die Heimat von Lydie Auvray – die Normandie.

Und was wäre eine solche CD ohne das Chanson Accordéon? Mit ihm erinnert Lydie Auvray zugleich an den Schöpfer: Serge Gainsbourg schrieb es 1962.

Wer das Akkordeon ohnehin mag, wird an dieser CD nicht vorbeikommen. Wer mit diesem Instrument bisher eher Attribute wie die Quetschkommode oder das Schifferklavier – und mithin eher die entspechende Stimmungsmusik – verband, der sollte an dieser CD nicht vorbeigehen.

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