Test-Tour: Fiesta ST – Fords flotter Kleiner

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Für die Freunde schneller Automobile war die Buchstabenkombination RS lange Zeit das Synonym für kraftstrotzende Boliden aus dem Hause Ford. Aus RS ist inzwischen ST geworden, mit Absicht lehnt sich das neue Logo – es steht übrigens für Sports Technology – im Design an den berühmten Vorgänger an. Der Fiesta ST soll nun die Tradition des vor über 20 Jahren auf Kiel gelegten Fiesta XR2 fortsetzen. Ohne das Fazit der TestTour vorweg zu nehmen – es gelingt dem Powerzwerg überzeugend.

Entwickelt wurde der Fiesta bei Ford von der gleichen Abteilung, die auch für den Bau und den Einsatz des Focus WRC in der Rallye-Weltmeisterschaft verantwortlich zeichnet. Die Gene müssten also stimmen, vermutet man. Tatsächlich ist der Auftritt des Autos bereits im Stand gelungen. Spoiler, Seitenschweller und Stoßfänger haben technische Bedeutung, etwa für den Abtrieb bei zügiger Fahrt. Optisch bringen sie den Fiesta nahe an die Fahrbahn und vermitteln, zusammen mit den eigens entworfenen, wahlweise 16 oder 17 Zoll großen Rädern dem Betrachter etwas von der Kraft, die unter der Motorhaube sitzt. Im Inneren bestimmt ebenfalls der direkte Hinweis auf den flotten Charakter des Fiesta ST das Bild. Sportsitze, Lenkrad und Armaturen, Handbremse und Schalthebel – alles ist im neuen ST-Stil gehalten. Im Fußraum fallen die Pedale mit Edelstahlbeschlag auf – eine Hommage an den Motorsport.

Das kräftige Herz des Ford Fiesta ST ist ein 2-Liter-Duratec-Motor. Vier Zylinder, zwei oben liegende Nockenwellen, 16 Ventile und das auf Leistung getrimmte elektronische Motormanagement sind vor allem verantwortlich für 110 kW/150 PS Leistung. Das Drehmoment von 190 Newtonmeter liegt bei 4.500 Motortouren an und macht den Fiesta ST zu einem echten Spaßauto. Schnell geht es voran, die 100 km/h- Marke ist nach gut acht Sekunden erreicht. Die Höchstgeschwindigkeit bei der Testtour lag bei etwa 210 km/h. Was absolut überzeugt ist die hohe Elastizität des Motors. Ein breites Drehzahlband steht zur Verfügung. Bedingt wird das durch ein variables Ansaugsystem. Auf einen einfachen Nenner gebracht, sorgt diese Technik durch unterschiedlich lange Ansaugwege für mehr Optimierung der Brennraum-Füllung. Wenn der Fahrer jetzt noch die kurze, knackige Fünfgangschaltung flott bedient, macht der Ritt über eine kurvige Bergstraße richtig Spaß. Das sportlich abgestimmte Fahrwerk vermittelt jederzeit einen optimalen Kontakt zur Fahrbahn. Die verwindungssteife Bodengruppe ist zusammen mit den modernen Achskonstruktionen hierfür der Grund. Die magische Zahl im Bereich der Bremsen lautet 258. So groß sind, in Millimeter gemessen, die vorderen Bremsscheiben, die größer dimensionierten Bremssättel und -beläge stammen vom großen Bruder Focus ST. Scheibenbremsen gibt es auch an der Hinterachse. Ford will, dass ein solch leistungsstarkes Fahrzeug auch adäquat verzögert werden kann. Die Testtour bestätigt eindrücklich die hervorragenden Eigenschaften der Bremsen. Puritaner werden zwar die Nase rümpfen über das serienmäßige ESP an Bord. Doch ohne Zweifel entspricht die elektronische Regulierung der Fahrstabilität – im Grenzfall – dem heutigen Stand der Technik und dient der Sicherheit.

18.025 Euro muss der sportlich ambitionierte Kunde beim Ford – Händler für den Fiesta ST in der gut ausgestatteten Basisversion auf den Tisch legen. Mit bezahlt hat er dann die übliche zweijährige Sachmängelhaftung (Ford Partner Garantie), die zweijährige Mobilitätsgarantie von Ford und 12 Jahre Garantie gegen Durchrosten. Optional kann vieles beim Händler bestellt werden. Der Renner dürften hier die GT-Streifen in Blau oder Weiß, einmal quer übers ganze Fahrzeug sein. Dafür muss man dann nochmals 250 Euro zahlen.

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