Erste Erfahrungen: Mazda 5 Diesel

Beitragsbild
Foto 1

Mitunter macht es eben der kleine Unterschied. Mit geräumigen, komfortablen und variablen Fünf- bis Siebensitzern, in der Regel mit der schönen Bezeichnung Kompaktvan auf den Kunden losgelassen, geizen die Hersteller derzeit nicht. Seit die Idee von der Eier legenden Wollmilchsau auf Rädern, also dem möglichst wirtschaftlichen, sportlichen und attraktiven Auto für Familie und Singles, die trendiges Sportgerät zu transportieren haben, geboren wurde, wird der Kompaktvan quer durch die Auto-Industrie neu erfunden. Und damit sich ein jedes neue Fahrzeug auch möglichst aus der Masse der Angebote abhebt, muss irgendwo ein wenig Pfiff und Pep offenbart werden, damit der Neue auch auffällt. Demzufolge hat Mazda den Premacy-Nachfolger, den Mazda 5, mit zwei seitlichen Schiebetüren ausgestattet. Das kennt man bisher nur von den großen Kompaktlimousinen, soll aber Sinn machen, weil es sich leichter einsteigen lässt, die Suche nach einer Parklücke erleichtert und die Kids keine Dummheiten anrichten können, wenn sie die weit öffnenden Türen knallen.

Weniger die Art und Weise, wie sich der seitliche Einstieg bewerkstelligen lässt, als vielmehr die Form des Antriebs soll dem Multi-Mazda aber demnächst die zweite Luft im harten Wettbewerbskampf verschaffen. Ab Anfang nächsten Jahres wird es den Mazda 5 dann mit zwei Common-Rail-Dieselmotoren geben, die aus zwei Liter Hubraum wahlweise 110 oder 143 PS schöpfen. Und weil man sich der Gefahr, als ignoranter Umweltschreck verschrien zu werden, erst gar nicht aussetzen will, sind beide Motoren die reinsten Saubermänner. Euro 4 ist deshalb genau so selbstverständlich wie der Diesel-Partikelfilter. Den gibt's serienmäßig und ohne Aufpreis obendrein. Zudem ist er wartungsfrei und kommt ohne Additive aus. Diese frohe Botschaft soll das erst im Juni auf den Markt gekommene Basismodell mit dem 115 PS starken 1.8-Liter-Ottomotor noch ein wenig mehr in den Blickpunkt des Kaufinteresses rücken. Nach dem Motto: Vielleicht wart' ich ja doch noch, bis der Diesel kommt.

Was sicherlich keine schlechte Entscheidung wäre, denn schon der kleinere der beiden Selbstzünder entfaltet von unten heraus über das gesamte Drehmomentband (maximales Drehmoment von 310 Newtonmeter bei 2.000 Umdrehungen pro Minute) satten und ruckelfreien Schub und bringt es auf 179 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der große Bruder stemmt 360 Newtonmeter auf die Kurbelwelle und sagt erst bei 197 km/h bis hierher und nicht weiter. Dank seiner niedrigen Sitzposition und einer schnell ansprechenden, feinfühligen Lenkung fährt es sich im Mazda 5 in beiden Dieselversionen ausgesprochen komfortabel. Zwar ist von der vom Hersteller angekündigten sportlichen Fahrweise nicht allzu viel zu spüren, (dafür könnte die Federung etwas straffer sein), aber das Auto ist auch keine Badewanne und liegt gut auf der Straße. Beide Diesel-Varianten sollen sich mit 6,3 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer zufrieden geben. Auch die Diesel-Fünfer wird es in drei verschiedenen Ausstattungsversionen geben.

In allen Sitzreihen reist es sich komfortabel mit viel Bein- und Kopffreiheit. Ist man zu viert unterwegs im Mazda 5, hat man auch ordentlichen Stauraum zur Verfügung. Dann offenbart das Gepäckabteil 720 Liter Aufnahmekapazität, wenn man mit je einem Handgriff die Sitze Nr. 5 und 6 dergestalt auseinander klappt, dass eine ebene Ladefläche entsteht. Wer den Platz jedoch eher für mitreisende Personen braucht, der kann in der dritten Sitzreihe aus der Sitzfläche des linken Stuhls mit einem einzigen Griff noch Sitz Nummer sieben zwischen die beiden anderen Sitze hervorzaubern. Nicht unbedingt komfortabel, aber akzeptabel. Zur Sicherheitsausstattung gehören zweistufige Frontairbags, Seitenairbags vorn sowie Kopf-/Schulterairbags für den gesamten Fahrgastraum sowie ABS und eine dynamische Stabilitätskontrolle.

Die Preisliste beginnt bei 21.600 Euro für den kleinen Diesel in der Variante Comfort und endet bei 26.100 Euro für die Topversion mit 143 PS.

Text: Jürgen C. Braun

Scroll to Top