Er ist lediglich einer von dreien, aber nur gemeinsam sind sie wirklich stark. Was wiederum ein jeder der drei von sich behaupten kann. Kompliziert? Eigentlich nicht. Vor etwa vier Jahren begannen die beiden im französischen PSA-Konzern beheimateten Marken Peugeot und Citroën sowie die Toyota Motor Corporation einen Plan auszuhecken, der jetzt aufgeht. Ausgehend von der Tatsache, dass die Nachfrage nach Klein(st)wagen in Europa immer mehr zunimmt, entwickelten Japaner und Franzosen nicht nur eine gemeinsame Bodengruppe für ihre Benjamine, sondern suchten sich auch eine Produktionsstätte, an der es sich trefflich, weil preiswert, fertigen lässt.
Und so rollen jetzt im tschechischen Kolin der Toyota Aygo, der Peugeot 107 und der Citroën C1, um den es hier geht, vom Band. Eine Kapazität von 300.000 Fahrzeugen per anno wurde dort aufgebaut, schon fein säuberlich für jeden der drei Probanden 100.000 versteht sich. Ab Mitte des Monats kommt nun der Citroën C1 auf den Markt, von dem der Hersteller, so jedenfalls Konzernsprecher Thomas Albrecht, im kommenden Jahr 10.000 Exemplare an den (meist jungen) Käufer oder die Käuferin bringen will. Denn der C1 soll im Haushalt (mindestens) Auto Nummer zwei, wenn nicht gar Nummer drei werden.
Daran, dass der rund 3,40 Meter lange, 1,60 Meter breite und 1,40 Meter hohe C1, den es in der Nacktversion (ohne Servolenkung, Radio und mit Kurbelwelle für das Fenster) für 8.390 Euro gibt, dem C2 weh tun wird, glaubt man nicht. Denn der C2 kann und hat doch einige Dinge, die der C1 nicht aufzuweisen hat. Deswegen sind wir im Preis auch noch einmal deutlich runter gegangen. Der City-Floh der Marke mit dem Doppelwinkel ist trotz baugleicher Komponententeile deutlich als Citroën zu erkennen, seine Frontpartie, insbesondere die Augen erinnern etwas an das offene Spaßmobil C3 Pluriel.
Als Antrieb steht zunächst lediglich ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 68 PS zur Verfügung. Ein 54 PS starker Diesel sowie ein automatisiertes Schaltgetriebe sollen ab Anfang 2006 erhältlich sein. Auf uns machte der C1 bei unseren ersten Erfahrungen den gleichen Eindruck wie auch schon die anderen Kleinwagen, die der französische Hersteller in den vergangenen Jahren auf den Markt geworfen hat: Er ist pfiffig, hat ausgeklügelte Detaillösungen, kurzum er ist eine gelungene Mischung zwischen alltagstauglichem Nutzgefährt und Hingucker-Variante. Was sowohl für die Außenoptik wie auch für das Innere mit seinem dank der kurzen Überhänge großen Raumangebot gilt.
Wer will, kann seinen Citroën C1 übrigens regelrecht aufmotzen. Es gibt allerlei Pakete (City, Sport, etc.), mit denen man für und mit dem neuen automobilen Erdenbürger allerlei nützliche und verrückte Dinge anstellen kann. Ganz im Sinne des Erfinders eben. Citroën hat sich, so unser Urteil, auch beim C1 seinen wohltuenden Schuss Avantgarde bewahrt.
Text: Jürgen C. Braun