Lexus: Neuer GS – Business-Class aus Japan

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Lexus, die Luxusmarke des Toyota-Konzerns, ist in den USA unangefochten auf Platz 1 im Premium-Segment. In Deutschland dagegen kennt kaum jemand die Fahrzeuge. Jährlich entschieden sich bislang nur rund 2.500 Kunden für einen Lexus. Das soll nun anders werden. Der neue Lexus GS tritt mit elegantem Design und hochklassiger Technik gegen BMW 5er und Audi A6 an.

L-Finesse nennt Lexus die neue Designsprache des Hauses, die im GS ihre Premiere feiert. Harmonisch, aber nicht langweilig, spannend, aber ohne Ablehnung zu erzeugen: Der GS bietet eine Menge designerische Facetten, vom coupéhaften Dachverlauf bis zu den dynamisch geformten Lampen. Auch im Interieur gibt sich der Japaner keine Blöße. Man kann über die ein oder andere Holzfarbe diskutieren, nicht hingegen über das stimmige Gesamtkonzept und die hochwertige Verarbeitungsqualität, die sich in der Anmutung nicht hinter Audi verstecken muss. Zu bemäkeln gibt es eigentlich nur die eingeschränkte Kopffreiheit hinten, die der gefälligen Form geopfert wurde.

Während die letzte GS-Generation sich noch eher an der Mercedes E-Klasse und ihren Kunden orientierte, zielt der neue GS auf Audi und BMW-Fans. Der Wagen ist unter Beibehaltung allen Komforts deutlich agiler geworden und fährt sich ähnlich handlich wie der 5er BMW. Dabei ist er ganz leise und dezent im Auftritt.

Schon bislang galt Lexus als Benchmark für das Zusammenspiel von Motor und Getriebe. Der völlig neu entwickelte 3,0-Liter-V6-Motor mit 249 PS und Benzindirekteinspritzung des GS 300 ergänzt sich wunderbar mit dem Sechsgang-Getriebe. Alternativ gibt es einen dezent überarbeiteten V8 mit 4,3 Litern Hubraum und 283 PS. Beide Motoren sind deutlich sparsamer als die bislang verwendeten. So kommt der Sechszylinder im Schnitt mit 9,8 Litern aus, der V8 braucht 11,4 l je 100 Kilometer. Das war früher der Wert des Sechszylinders. Außer beim Design sammelt de Lexus GS Punkte bei der Sicherheit. Im Euro NCAP Test erreichte er fünf Sterne und die bislang höchste Punktzahl auch Dank solcher Details wie Knieairbags. Zur Verbesserung der aktiven Sicherheit hat der GS 430 ein adaptives Fahrwerk serienmäßig an Bord. Hinzu kommt eine Aktivlenkung, die bei niedrigen Geschwindigkeiten, ähnlich wie bei BMW, einen geringeren Lenkeinschlag erfordert und, Novum, in Gefahrensituation um 3 Grad selbsttätig gegenlenkt. Das entspricht einer Lenkradbewegung von 60 Grad. Das Resultat ist für sich genommen völlig unspektakulär, weil der Fahrer weniger arbeiten muss, um das Auto in der Spur zu halten. Erst der direkte Vergleich mit einem älteren Modell zeigt die hilfreiche Wirkung der neuen Technik. Gegen Aufpreis von 3.500 Euro gibt es einen Abstandsradar mit aktiven Pre Collision System, das unter anderem bei Gefahr die Gurte festzieht.

Traditionell hält Lexus die Aufpreisliste übersichtlich. Der Basis-Lexus GS300 (40.500 Euro) lässt sich mit dem Executiv-Paket für 4.500 Euro mit belüfteten Ledersitzen, Parksystem und elektrischen Sonnenrollos aufpeppen. Das Luxury-Paket für 10.400 Euro beinhaltet beispielsweise eine Highend-Audioanlage und ein DVD-Navigationssystem. Der GS 430 kostet, bei besserer Serienausstattung 55.600 Euro. Hier liegt das Luxury-Paket bei 8.400 Euro.

Lexus will mit dem GS die Stückzahlen in Deutschland deutlich verbessern. Im kommenden Jahr gibt es die Limousine auch mit einem starken Hybridantrieb. Einen Diesel wird es deshalb nicht geben.

Plus und Minus:
Schön gestylte, komplett ausgestattete und fast perfekte Business-Limousine, Platzangebot hinten etwas knapp.

Text: Günter Weigel

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