Microcars: Nicht sicher genug für den Straßenverkehr

Die Sicherheit von sogenannten Microcars oder Leichtfahrzeugen muss deutlich erhöht werden. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat sieht ein hohes Verletzungspotenzial in diesen Fahrzeugen, die seit dem 01. Februar 2005 – aufgrund der Umsetzung einer EU-Regelung – bereits ab 16 Jahren gefahren werden dürfen. Die Fahrzeuge sind klein, leicht und dürfen höchstens 45 Stundenkilometer schnell fahren. Diese Fahrzeuge geben den Anschein eines vollwertigen Pkw, doch es mangelt Ihnen an aktiven und passiven Sicherheitstechniken.

Was die Sicherheit der modern ausschauenden Microcars betrifft, sind sie um viele Jahre der technischen Entwicklung hinterher, betont Prof. Manfred Bandmann, Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates. Crashtests hätten ergeben, dass das Verletzungsrisiko in den Microcars bei einem Zusammenstoß extrem hoch sei.

Solange die Sicherheit nicht auf ein neues Niveau gehoben ist, gehören die Leichtkraftfahrzeuge nicht auf die Straße, so Prof. Bandmann. Es sei unverantwortlich, sich mit den Leichtautos in den Straßenverkehr zu begeben, ohne dass minimalste Standards der heutigen Sicherheit gegeben seien. Dies sollten auch Eltern berücksichtigen, wenn sie mit dem Gedanken spielen, für ihre jugendlichen Kinder ein Microcar zu kaufen.

Bislang brauchen die Kleinstautos nicht zur Hauptuntersuchung, sie unterliegen Ausnahmeregelungen und müssen deshalb auch nicht den in internationalen Vorschriften festgelegten Mindeststandards für Crashsicherheit erfüllen.

Es sei zu befürchten, dass sich in der nächsten Zukunft gerade Jugendliche hinter das Lenkrad dieser Miniautos setzen werden. Die Sicherheit für die Insassen dieser Miniautos muss deutlich erhöht werden, fordert der DVR-Präsident. Dazu müsse die Gewichtsbeschränkung von maximal 350 kg aufgehoben werden. Nur so könnte die Karosserie stabiler gestaltet, Airbag und Gurtstraffer sowie weitere Sicherheitstechniken eingebaut werden.

(Text: Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.)

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