Erste Erfahrungen: Renault Modus Diesel 1,5 dCi

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Eigentlich hätte Renault kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt für die Präsentation des neuen Dieselaggregats wählen können. Mitten in die Diskussion um Feinstaub und Fahrverbote und deren umweltpolitischen Konsequenzen stellen die Franzosen den überarbeiten 1,5-Liter-Selbstzünder mit 78 kW/106 PS vor. Der schafft zwar auch ohne Partikelfilter die Abgasnorm Euro 4, dürfte es aber, wie auch andere Konkurrenzmotoren, ohne dieses Reinigungssystem schwer haben, die verunsicherten Verbraucher zum Kaufen zu bewegen.

Dabei hinterließ der Selbstzünder bei ersten Ausfahrten rund um Paris einen guten Eindruck. Bisher im Clio und Mégane verbaut, ereichte das Aggregat da nur Euro 3. Nach einer eingehenden Überarbeitung leistet der 1,5 Liter dCi nun 106 PS und damit fünf PS mehr als bis jetzt. Nun verfügt das Aggregat über die moderne Piezo-Einspritztechnik. Diese ermöglicht eine wesentlich bessere Kraftstoffdosierung, einen geringeren Verbrauch und bessere Emissionswerte durch eine verbesserte Verbrennung von Rußpartikeln. Dem Fahrer fällt zunächst vor allen die Laufruhe auf, das typische Nageln klingt beim Modus sehr verhalten. Einmal auf Touren gekommen, erfreut der Minivan bei Fahrten im Drehzahlband zwischen 2.000 und 4.000 Umdrehungen durch Durchzugskraft und Spritzigkeit. Der Spurt von 0 auf 100 km/h gelingt in 11,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 186 km/h. Daneben punktet der flotte Selbstzünder durch seinen sparsamen Verbrauch. Durchschnittlich 4,2 Liter fließen hier durch die Leitungen. Ebenfalls neu ist das Sechsgang-Schaltgetriebe, das in Zusammenarbeit zwischen Nissan und Renault entwickelt wurde. Die Schaltbox ist kompakt und wiegt nur 41 Kilogramm, so dass die Einheit Platz sparend in den kleineren Fahrzeugen von Renault und Nissan eingebaut werden kann. Im Sommer kommt der Renault Mégane mit dem neuen 1,5-Liter-Diesel und dem Sechsgang-Schalter auf den Markt.

Insgesamt erwartet Renault, dass sich nur rund fünf Prozent der Dieselkäufer für diesen Motor entscheiden werden, der ab dem 1. Mai bei den Händlern steht. Neben dem (noch) fehlenden Partikelfilter spricht sicherlich der Preis von 17.400 Euro gegen eine weitere Verbreitung, auch wenn hier ESP und eine Klimaanlage zum Serienumfang gehören. Wer den kleinen Modus noch weiter ausstatten will, kann bis zu 21.430 Euro anlegen. In der seit Januar erhältlichen Topversion Initiale bleiben kaum noch Wünsche offen, außer dass das Bankkonto ausreichend gedeckt sein sollte.

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