Chevrolet: Flüssiggasantrieb „Just in Time“

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Hoch schlagen derzeit die Wogen in Sachen Dieselruß und Partikelfilter. Gesetzliche Bestimmungen zum Thema Feinstaub lassen manchen Autokäufer intensiv über die Wahl des Fahrzeuges nachdenken. Dass die Hersteller, die bereits einen Partikelfilter im Angebot haben hier frohlocken ist klar, bei den anderen wird kräftig nachgerüstet. Eine Alternative zu Benzin und Diesel ist zweifelsohne der Antrieb mit Flüssiggas.

Der zum GM-Konzern gehörende und im Februar von Daewoo zu Chevrolet umformierte Hersteller bietet ab sofort für seine Modelle Kalos, Lacetti, Nubira, Rezzo und Evanda die Umrüstung auf Flüssiggasantrieb an. Chevrolet setzt dabei auf die Möglichkeit des wahlweisen Betriebes mit Flüssiggas oder Benzin. Dabei wird der Gastank in der Mulde des Reserverades untergebracht, so wird das Volumen des Kofferraumes nicht reduziert (außer bei Evanda und Nubira Stufenheck, hier erhöht sich der Kofferraumboden um 3 cm). Von 47 bis 60 Liter Flüssiggas fasst der Tank, je nach Modell. Der Benzintank bleibt von dem Einbau völlig unberührt.

Die Umrüstung der Fahrzeuge leistet die AT&I GmbH im hessischen Erlensee. Geschäftsführer Johann Sambs erläutert: Mittels eines Knopfdrucks ist die Treibstoffart zu wählen. Voreingestellt ist Flüssiggas. Wenn der Tank leer wird, ertönt ein akustisches Signal und es wird angezeigt, dass automatisch der Betrieb mit Benzin weiter fortgesetzt wird. Nach der Befüllung des Tanks mit Flüssiggas, so Sambs, muss oder kann dann wieder umgeschaltet werden. Die Reichweite des Chevrolet-Fahrzeuges mit bivalentem Antrieb wird, zur normalen Reichweite mit Benzin, um etwa 500 Kilometer gesteigert. Berücksichtigt ist dabei der Mehrverbrauch von etwa 10 % zusätzlich bei Gasbetrieb.

Erste Ausfahrten mit einem Chevrolet Rezzo zeigten, dass der Gasbetrieb den Fahrspaß nicht mindert. Die Variante 2.0 CDX mit dem 89 kW/121 PS starken Motor stand, umgerüstet auf Flüssiggas, sowohl auf der Autobahn als auch auf der Landstraße in Punkto Leistung und Fahrwerte einem reinen Benziner in nichts nach. Das Fahrzeug hatte ein Vierstufen-Automatikgetriebe.

Interessant für den Kunden wird sein, dass man bei Chevrolet, neben der Order für ein Flüssiggas-Neufahrzeug, viel Wert auf die Möglichkeit der Nachrüstung legt. Also auch die Fahrzeuge, bei denen noch Daewoo am Heck steht kommen in den Genuss der sparsamen Energie. Das Chevrolet-Vertriebsnetz wird für diese Aufgabe derzeit fit gemacht. Die Service- und Handelspartner müssen die serviceorientierten Standards erfüllen und werden speziell geschult.

Die bisher angebotene 3-Jahres- oder 100.000-Kilometer-Garantie gilt auch für die Flüssiggasfahrzeuge, bei der Nachrüstung gilt die gesetzliche Sachmängelfreiheit über zwei Jahre.

Der Geschäftsführer der Chevrolet Deutschland GmbH, Günther Sommerlad, begrüßt das zusätzliche Angebot seines Unternehmens: Mit der Ausrüstung auf Gasbetrieb können unsere Kunden rund 40 Prozent der Treibstoffkosten sparen. Eine Amortisierung der Umrüstkosten steht so in kurzer Zeit an. Sommerlad hat dabei auch die Flottenbetreiber als Kunden für Chevrolet im Auge.

Der Preis für ein Liter Autogas liegt derzeit bei rund 50 Cent. Bis mindestens 2009 wird dieser Treibstoff mit einer reduzierten Mineralölsteuer belegt, eine Verlängerung der Steuerentlastung bis 2020 steht vor der Verabschiedung. Auch das Tankstellennetz wird immer dichter, es wächst nach Angaben des Verbandes Flüssiggas derzeit um zwei Stationen pro Woche. Aktuell kann an rund 650 Tankstellen in Deutschland Gas getankt werden.

Der gefahrene Chevrolet Rezzo hat beim Händler einen Grundpreis von 15.990 Euro. Für die Umrüstung auf zusätzlichen Flüssiggasbetrieb kommen noch einmal 1.990 Euro dazu. Wenn man das Auf und Ab der Treibstoffpreise an den Tankstellen beobachtet scheint mit Flüssiggas eine Alternative im Angebot zu sein.

Über Chevrolet: Das Unternehmen begann unter der Firmierung Daewoo im Jahre 1995 mit dem Verkauf von Automobilen in Deutschland, im Februar 2005 wechselte der Markenname zu Chevrolet. Das Unternehmen gehört zum GM-Konzern. Im Jahre 2004 wurde ein Jahresumsatz von 136 Millionen Euro verbucht und 16.617 Fahrzeuge verkauft. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2005 wurden 2.492 Autos verkauft, ein Zuwachs von 23 % gegenüber den Vorjahresmonaten. Große Erwartungen setzt man bei Chevrolet in die Markteinführung des Geländewagens im Jahre 2006, heute als Studie S3X bekannt. Es wird der Beginn der Dieselmotoren-Ära für Chevrolet in Europa sein – natürlich mit Partikelfilter.

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