Erste Erfahrungen: BMW R 1200 ST

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BMW erneuert seine Boxer-Motorräder. Nach und nach werden alle Modelle auf die neue leichte Rahmen-Konstruktion und die neue Motor-Getriebe-Einheit der R 1200 GS umgestellt. Vor Weihnachten stellte BMW mit der R 1200 RT den Reisetourer der neuen Baureihe vor, jetzt folgt mit der R 1200 ST der Sporttourer.

Konstruktiv stammt die ST von der RT ab. Wie diese hat sie den neuen 1200 ccm Boxer mit 110 PS/81 kW und das kurz abgestufte, schräg verzahnte Sechsganggetriebe. Die ST löst den bisherigen Sporttourer RS ab. Optisch fallen vor allem die kantige Form des Windschildes und das extravagante, sechseckige Scheinwerferdesign auf. So wirkt die ST ziemlich aggressiv. Die Scheibe ist mechanisch verstellbar. Auch bei einem Sporttourer spielt heute Komfort die Hauptrolle. Um eine für alle Staturen möglichste optimale Sitzposition zu ermöglichen, ist die Sitzbank zwischen 810 und 830 mm höhenverstellbar. Als Option gibt es eine tiefer angebrachte Sitzbank, von 790 mm Höhe. Gut im Blick liegen die Armaturen, die analog zu denen der GS aufgebaut sind. Auch die Bedienelemente stammen weitgehend von der geländegängigen Schwester.

Wichtiger als die äußere Erscheinung sind aber die inneren Werte. Hier ist, wie bei allen neuen Boxern, vor allem das reduzierte Gewicht hervor zu heben. Brachte die alte RS alles in allem noch gut 280 Kilo auf die Waage, sind es bei der ST voll getankt nur mehr 229 kg. Das Trockengewicht liegt gar bei 202 kg. Damit hat BMW ein Manko der bisherigen Boxer ad acta gelegt. Maßgeblich für die abgespeckten Pfunde ist der neue Kardantrieb, der laut BMW mit Schwinge kaum mehr wiegt als eine herkömmliche Hinterradschwinge mit Kette.

Die Fahrleistungen sind klassenüblich. Für den Standardsprint auf 100 km/h gibt BMW 3,5 Sekunden an, die Höchstgeschwindigkeit liegt deutlich über 200 km/h. Bei Tempo 120 braucht die ST 5,1 Liter. Damit ergibt sich in Verbindung mit dem 21 Liter Tank eine ordentliche Reisereichweite.

Neu bei dieser Generation von Boxer-Motorrädern ist auch die Elektronik. Das mit der R 1200 GS erstmals bei BMW Motorrädern eingeführte, so genannte Single-Wire-System überträgt alle fahrzeugrelevanten Daten über einen einzigen Signalpfad an die angeschlossenen Steuergeräte. Unter Nutzung der CAN-Bus-Technologie (Controller Area Network) stehen alle Steuergeräte und die zentrale Fahrzeugelektronik (ZFE) in einem permanenten Datenverbund und können Daten untereinander austauschen. Die Datenbus-Technik macht auch den Einsatz einer elektronischen Wegfahrsperre wie im Auto möglich.

Für die Verzögerung sorgt das schon bekannte EVO-Bremssystem mit teilintegriertem ABS. Das ist im Einstiegspreis von 12.500 Euro allerdings nicht enthalten. Der Verkaufsstart für die ST ist am 12. März 2005.

(Text: Günter Weigel)

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