Aus Daewoo wird Chevrolet – Erwartungen und Hoffnungen!

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Moderne Dieselmotoren ab 2006

Es war schon ein arges Hickhack, was die Händler, Kunden und Mitarbeiter von Daewoo-Automobilen in den letzten Jahren mitmachen mussten. Da hatte man im Frühjahr 1995 mit koreanischen Automobilen seine Kunden gesucht und auch gefunden, war gut aufgestellt im Preis-Leistungsverhältnis – bis plötzlich die Autosparte des Industrieriesen Daewoo ins Schlingern geriet. Rettung nahte in Form der Übernahme der Autosparte durch den Autogiganten General Motors. Jetzt, am Ende des Jahres 2004 steht eine erneute Änderung des Daewoo-Auftritts an. Aus der koreanischen Marke wird nach und nach Chevrolet, der Name Daewoo wird aus der Automobillandschaft verschwinden. Was bleibt ist das wichtigste, die inzwischen frische und bei Kunden gut angenommene Produktpalette. Die GM Daewoo Auto & Technology Company Ltd. Wird bis auf weiteres in Südkorea produzieren, später soll die Modellpalette mit Produkten des weltweiten Fertigungsverbundes von GM ergänzt werden. In Deutschland wird, wie bereits jetzt in Osteuropa, Nord- und Südamerika und in Südafrika, unter dem Namen Chevrolet eine preiswerte, volumenträchtige Marke am Markt positioniert sein.

Für Daewoo-Kunden in Deutschland ändert sich nichts. Nach wie vor wird ihnen bei den 300 Händlern und 100 Service-Partnern geholfen. Man will den Schritt von Daewoo zu Chevrolet sanft vollziehen. Alle Fahrzeuge, die noch ein Daewoo-Schild am Heck haben, werden abverkauft. Das gilt für Zubehör und alle noch im Lager befindlichen Dinge. Auch die Umflaggung der Autohäuser soll Schritt für Schritt geschehen. Ab Februar nächsten Jahres wird dann für jeden sichtbar aus Daewoo Chevrolet. Die Verkaufszahlen sprechen auch eine durchaus positive Sprache. Im Jahre 2003 wurden 12.800 Einheiten verkauft, in diesem Jahr waren es bis zum Oktober bereits 13.304, was einer momentanen Steigerung von 45,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Für das Jahr 2005 sind der Kalos als Dreitürer und die Neuauflage des Matiz angekündigt. Der Matiz wird ein vollkommen neues Auto sein, nicht nur ein Facelift am bestehenden Modell. 2006 wird ein SUV, ein großer Geländewagen, auf Basis der Studie S3X an den Markt kommen. In Ihm werkelt dann auch der erste Daewoo/Chevrolet-Dieselmotor. Endlich ist es dann soweit, die Modellpalette von dann Chevrolet kann mit modernen Selbstzündern bestückt werden. Man bedient sich dabei nicht im Baukasten von GM sondern entwickelt mit dem italienischen Dieselmotorenbauer VM Motori neue Triebwerke, die dann im VM Motori-Werk in Korea gefertigt werden. Hier darf man dann Dieseltechnologie auf dem neuesten Stand der Technik erwarten. Die Händler wird es freuen, zumal man auch neue Finanzierungsmodelle (bei Finanzierung 0 % Zinsen, 36 Monate Laufzeit, keine Anzahlung, bei Leasing 36 Monate Laufzeit, erstes Halbjahr finanziert Chevrolet) erwarten darf.

Die Reaktionen auf die Umfirmierung waren sowohl bei Händlern als auch bei Kunden geringer als von Daewoo/Chevrolet erwartete, der Tenor durchaus positiv. Mit Spannung erwartet wird auch der Einstieg von Chevrolet in die Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC mit dem Renn-Nubira. Der englische Tourenwagen-Champion Alain Menu wird ins Lenkrad greifen.

Infos zur Marke Chevrolet:

Nicht etwa aus dem tiefen Westen der USA kommt der Name Chevrolet, sondern aus dem Schweizer Jura. Hier wurde Firmengründer Louis Chevrolet 1878 geboren. Über Aufenthalte im burgundischen Beaune und Paris bricht der junge Louis 1900 ins gelobte Land Amerika auf, arbeitet in der mechanischen Werkstatt eines schweizer Landsmannes in New York. Im Jahre 1903 macht Louis Chevrolet erstmals als Sieger des Autorennens Three Miles von sich reden, er stellt einen Geschwindigkeits-Weltrekord auf. Unter dem Namen Big Bear konstruiert Chevrolet ein neues Rekordfahrzeug mit dem damals revolutionären Frontantrieb. Der Schweizer findet über weitere Stationen im Automobilbau und mit einem Patent für einen Zehnzylinder-Sternmotor für Flugzeuge im Jahre 1933 zur Chevrolet Motor Division von GM. Er arbeitet als einfacher Mechaniker. Die Firma trägt seinen Namen, er hatte ihn im Jahre 1914 in einem Streit mit seinem damaligen Kompagnon in der Firma lassen müssen. Aus den Werkhallen der Chevrolet Motor Division sind bis 1933, unter dem Dach von GM, bereits acht Millionen Fahrzeuge gerollt. Der Autopionier stirbt am 6. Juni 1941 in Lakewood östlich von Detroit. Sein Name lebt seither in der Firma Chevrolet weiter.

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