Erste Erfahrungen: Peugeot 407 SW

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Schlagzeilen hat Peugeot in den vergangenen Jahren genug geliefert: Angefangen von der richtungsweisenden FAP-Technologie, die auch die deutsche Automobil-Industrie in Sachen Diesel-Partikelfilter gehörig ins Schwitzen bringt, über den 206, der seit mehr als drei Jahren Deutschlands beliebtestes Importauto ist, bis hin zu den beiden aufregend schönen Coupé-Cabrio-Prachtmobilen der Modellreihen 206 und 307. Jetzt wollen die Franzosen auch die Mittelklasse neu aufmischen. Vom neuen 407 SW, der in diesen Tagen auf den Markt kommt, sollen noch in diesem Jahr 7000, in 2005 gar 16.000 Fahrzeuge hierzulande abgesetzt werden. Wir wollen die neue Lust an der Mittelklasse wecken, und ich glaube, das ist uns gelungen, schlägt Olivier Veyrier, der Geschäftsführer von Peugeot Deutschland, bei der Präsentation des 406 break-Nachfolgers durchaus selbstbewusste Töne an.

L wie Lust heißt auch L wie Linienführung. Und bei diesem Kriterium wird schon ersichtlich, dass die zweite Karosserie-Variante des 407 zwar durchaus die klassischen Kombi-Qualitäten besitzt, aber dessen ungeachtet auch ein Fahrzeug ist, das Emotionen weckt. Das Design des SW, der mit seinem großen Panorama-Glasdach für eine lichtüberflutete und dadurch sehr angenehme Atmosphäre sorgt, fußt auf den Gestaltungsmerkmalen der Limousine. Langer Radstand, große, mandelförmige Scheinwerfer, eine sehr flache Front mit einer Motorhaube, die bis weit in die Kotflügel hereinreicht und einer Heckscheibe, die optisch weit in die C-Säule integriert ist, sodass diese völlig Kombi-untypisch nach schräg oben geneigt erscheint. Das Lebensgefühl spielt heute bei der Kaufentscheidung eine weitaus größere Rolle als die reinen Transportqualitäten, weiß der deutsche Oberlöwe, dass Poesie und Praxis durchaus eine Symbiose miteinander eingehen müssen, soll ein Auto stimmig wirken und den Kunden anmachen.

L wie Lust kann bei Kombi-Kennern aber durchaus auch aus der Kapazität des Laderaums und des Platzangebots im Innenraum resultieren. Obwohl der 407 SW – anders als der 406 break – nicht als reiner Kombi definiert wird, präsentiert er sich bei den Lastesel-Kriterien auf einem akzeptablen Niveau und weist einige ansprechende Detaillösungen auf, die uns bei unseren ersten Erfahrungen positiv aufgefallen sind. Dazu gehört beispielsweise eine Durchlademöglichkeit von 2,70 Meter Länge bis zum Armaturenbrett. Das Ladevolumen des 407 SW liegt über dem eines 3er BMW oder Alfa 156 und auf dem gleichen Niveau wie das eines Audi A4 – allesamt Modelle, die mit dem gleichen sportlichen Anspruch antreten wie unser 407 SW, sagt Veyrier. Es gab Zeiten, da legte man die Messlatte im Hause PSA schon einmal etwas niedriger an.

Zugpferd des 407 SW soll – wie nicht anders zu erwarten – wieder einmal der unter der langen Haube werkelnde Selbstzünder sein. Etwa 60 Prozent aller Kunden, so glaubt der Hersteller, werden sich für einen Diesel entscheiden, davon wiederum 47 Prozent auf den 2.0-Liter HDi mit 136 PS und 6-Gang-Schaltgetriebe. Insgesamt stehen für den SW vier Benziner von 116 bis 211 PS sowie zwei HDI-Triebwerke mit 109 und 136 PS, beide mit Rußpartikelfilter, zur Verfügung. Serienmäßig bietet Peugeots neue Speerspitze in der Mittelklasse neun Airbags, elektrische Fensterheber vorn und hinten, Klimaautomatik, Notbremsassistent, und ESP.

Am 10. September ist Markteinführung für Peugeots rollendes Sonnenstudio mit Kombi-Qualitäten. Zwei Drittel aller künftigen 407-Kunden, davon geht Peugeot aus, werden sich wohl für die SW-Variante entscheiden, deren Einstiegspreis mit 21.900 Euro um 1.300 Euro über dem der Limousine liegt. Wählen kann der Kauf-Interessierte zwischen den Ausstattungs-Varianten SW, SW Prémium und SW Platinum.

Text: Jürgen C. Braun

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