Test-Tour: Toyota Corolla – Frischzellenkur für den Bestseller

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Nach zweieinhalb Jahren gönnt Toyota seinem Bestseller Corolla eine Frischzellenkur. Ein neuer 1,4 l Dieselmotor, dezente Retuschen an der Karosserie und mehr Sicherheit sollen den Corolla der neunten Generation erfolgreich durch die zweite Hälfte seiner Laufbahn bringen. Äußerlich unterscheidet sich der überarbeitete Corolla hauptsächlich durch neue Scheinwerfer in Klarglasoptik vorne von seinem Vorgänger. Auch die Rücklichter wurden neu designt. Die wichtigste Änderung steckt aber unter dem Blech. Alle Corollas haben jetzt VSC serienmäßig. Damit reagieren die Japaner auf die Kritik der Presse und der Kunden und passen sich den Vorgaben von Golf und Co an. Außerdem hat der Corolla alle derzeit gängigen elektronischen Hilfssysteme wie Bremsassistent, Traktionskontrolle und ein erweitertes Airbag-Paket serienmäßig an Bord.

Der wachsenden Bedeutung von Diesel-Motoren auf dem europäischen Markt tragen die Entwickler mit einem neuen, kleinen Diesel Rechnung. Der 1,4 D-4D aus dem Yaris wurde für den Corolla kräftig überarbeitet und leistet nun 90 PS/66kW und bietet 190 Nm Drehmoment. Damit übertrifft er den bisher angebotenen 2,0 D4-D gleicher Leistung beim Drehmomentangebot, wiegt aber 82 kg weniger. Das entlastet die Vorderachse und senkt den Verbrauch. Mit 4,7 Litern im Euromix ist der Corolla 1,4 D-4D um einen Liter sparsamer als der 2,0 D. Erstmals ist dieser Diesel mit einem automatisierten Schaltgetriebe namens M-MT kombinierbar. Diese Kombination konnte bei ersten Fahreindrücken im Umland von Barcelona gefallen. Der Diesel passt viel besser zu der Getriebe-Abstimmung als die angebotenen Otto-Motoren. Vor allem an der Laufkultur des Selbstzünders haben die Japaner gearbeitet. Ergebnis: ein sehr leiser Diesel, der im Verhältnis zu seinem Hubraum eine recht ordentliche Leistung abgibt. Die stärkere 2,0 D-4D Version mit 116 PS bleibt weiterhin im Angebot. Außerdem gibt es den Corolla mit drei Ottomotoren von 1,4, 1,6 und 1,8 Litern Hubraum und 97, 110 und 192 PS. Auf die Diesel werden etwa 30 Prozent des Absatzes in Deutschland entfallen.

Auch die Ausstattung hat Toyota verbessert. So gehören Funkfernbedienung und ein Audio-System mit CD-Player jetzt zur Basis-Ausstattung. Ab Corolla Luna kommt eine Klimaanlage hinzu. Die meisten Kunden ordern die Version SOL mit Klimaautomatik, automatisch abblendendem Innenspiegel, Regensensor und Leichtmetallfelgen. Neu beim Corolla ist die Executiv-Version mit serienmäßigen Ledersitzen. Für die sportlichen Kunden bietet der Corolla TS ein Sportfahrwerk, Sportsitze und sportliche Applikationen wie einen Frontspoiler. Nichts geändert hat sich am Karosserieangebot, das außer Zwei- und Viertürer eine Limousine und einen Kombi umfasst. Letztere spielen beim Verkauf aber kaum eine Rolle. In der Version SOL mit M-MT Getriebe kostet der 1,4-4D Viertürer 19.850 Euro. Ein Navigationssystem schlägt mit 1.500 Euro zu Buche.

Toyota Corolla 1,4-D4D
66kW/90 PS; 190 Nm, 4,7 l /100 km; 180 km/h, 15.600 Euro

Toyota Corolla 2,0 D4D sol
85 kW/116 PS, 280 Nm, 5,7 l /100 km, 185 km/h, 20.250 Euro

Toyota Corolla 1,4 VVTi
71 kW/97 PS, 130 Nm; 6,7l/100 km; 185 km/h, 14.550 Euro

Toyota Corolla 1,6 VVTi
81 kW/110 PS, 150 Nm, 7,2 l/ 100 km; 190 km/h 17.650 Euro

Toyota Corolla 1,8 TS
141kW/192 PS, 180 Nm; 8,3 l/100 km; 225 km/h; 22.750 Euro

Text: Günter Weigel

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