Neues rund um den Reifen

Einen neuen Hochleistungswinterreifen für SUVs stellt Michelin auf der diesjährigen Reifenmesse in Essen vor. Der Latitude Alpin HP ist eine Weiterentwicklung des normalen Michelin Pilot Alpin-Gummis. Durch eine Lasterhöhung im Geschwindigkeitsbereich V bis 240 km/h ist der Latitude speziell auf die Bedürfnisse der aktuellen Luxus-SUVs wie Porsche Cayenne, VW Touareg, Volvo XC 90 oder BMW X5 abgestimmt. Die Belastung für Reifen steigt mit zunehmendem Tempo und dem Gewicht der Autos. Der wachsende Markt für potente Luxus-SUVs macht es für die Reifenhersteller rentabel, auch Winterreifen in den benötigten Dimensionen mit den entsprechenden Geschwindigkeitsindizes zu entwickeln. Die vor allem in den USA gebräuchlichen M&S-Ganzjahresreifen sind im Winter auch bei SUVs kein Ersatz für richtige Winterreifen. Ebenfalls in Essen zu sehen: Ein Überblick über die aktuellen Notlaufsysteme. Nach Einschätzung der Veranstalter setzen sich diese Reifen, die bei einer Panne eine Weiterfahrt zur nächsten Werkstatt ermöglichen, immer mehr durch. Zurzeit gibt es drei grundsätzlich verschiedene Systeme auf dem Markt. Bei den so genannten Run-Flat Reifen (SST für Self Supporting Tire) bleibt der Reifen auch bei Druckverlust fahrbar. Eine verstärkte Struktur der Seitenwand und des Wulstes verhindert, dass die Reifenwand zwischen Straße und Felge zerquetscht wird. Diese Reifen laufen bei Tempo 80 ohne Luft bis zu 150 km weit und sind auch nachrüstbar. SST-Reifen bieten derzeit Bridgestone, Continental und Pirelli an. Eine Sonderrolle spielt der Michelin PAX. Die Franzosen kombinieren die Felge mit einem Stützring, der den Reifen bei Druckverlust in Form hält. Dieses System ist nur in der Erstausrüstung zu bekommen und wird derzeit von Audi und demnächst von Renault angeboten. Conti bietet einen eigenen Stützring namens CSR an, der mit normalen Reifen kombinierbar ist. Allerdings ist er bislang nur für den Maybach im Angebot. Alle Notlaufsysteme können nur in Verbindung mit einem Fülldruck-Kontrollsystem montiert werden. Ohne diese Anzeige merkt der Fahrer unter Umständen nicht, dass er eine Reifenpanne hat, weil sich die Reifen speziell bei niedrigen Geschwindigkeiten auch ohne Luft erstaunlich normal anfühlen.
Die Reifenindustrie sieht in den Notlaufsystemen einen echten Kundenvorteil. Durch den Wegfall des Reserverades trägt das Auto weniger Gewicht mit sich und verbraucht damit weniger Sprit.

(Günter Weigel)

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